Süddeutsche Zeitung

Fischen:Polizei warnt vor Teerkolonnen

Weil sie den Hof vor dem Kupfermuseum mangelhaft geteert haben und dann eine zu hohe Rechnung verlangt haben, werden sich drei Männer wegen versuchten Betrugs verantworten müssen. Wie die Polizei Weilheim mitteilt, sind die Beschuldigten bereits schon öfter mit dieser Masche in Bayern aufgefallen. Bereits am Donnerstag gegen 14 Uhr wurde die Polizei Weilheim nach eigenen Angaben darüber informiert, dass es wegen der schlechten Ausführung zu Problemen bei der Bezahlung komme.

Vor Ort stellten die Beamten neben dem 83-jährigen Auftraggeber aus Pähl drei Personen fest, die im Hofbereich bereits eine Fläche von etwa 150 Quadratmetern geteert hatten. Es handelte sich um zwei englische Staatsangehörige im Alter von 46 und 35 Jahren sowie einem rumänischen Staatsangehörigen im Alter von 40 Jahren. Für ihre Leistung forderten sie einen Betrag in Höhe von 1530 Euro, der jedoch nicht annähernd die Qualität der Arbeiten widerspiegelte. Bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass eine bitumenähnliche Kleberflüssigkeit auf dem Boden aufgetragen und im Anschluss Splitt verteilt wurde. Dieser Splitt konnte mit geringem Kraftaufwand von der Oberfläche gelöst werden. Gegen die Drei wurde nun ein Strafverfahren wegen versuchten Betrugs eingeleitet. Zudem bestand wegen des wiederholten Auftretens der Beschuldigten der Verdacht einer Straftat nach der Gewerbeordnung. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München II wurden die Drei jedoch nach ihrer Vernehmung und Benennung eines Zustellungsbevollmächtigten entlassen. Die Polizei warnt ausdrücklich davor, Teerarbeiten durch die bezeichneten Gruppierungen durchführen zu lassen. In den Verhandlungsgesprächen täuschen die Täter meist vor, Material aus vorausgegangenen Baustellen übrig zu haben, welches kostengünstig verarbeitet werden könne. Meist setzten sie dann aber minderwertige Baustoffe ein, so die Polizei.

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Quelle:
SZ vom 17.10.2016 / Abec
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