Finanzen:Unverhoffter Geldsegen

Seeshaupt nimmt im Corona-Jahr 2020 mehr Steuern ein als gedacht

Eine positive Überraschung hat das Corona-Jahr 2020 Kämmerer Stefan Jocher beschert. Die Jahresrechnung der Gemeinde Seeshaupt ergab einen Überschuss im Verwaltungshaushalt von rund einer Million Euro. Im Haushaltsplan für das vergangene Jahr hatte er nur mit 540 000 Euro gerechnet. Grund dafür sind gestiegene Steuereinnahmen. Allein bei der Gewerbesteuer gab es ein Plus von 140 000 Euro, was laut Jocher den ohnehin nur moderaten Rückgang bei der Einkommensteuer mehr als auffangen konnte.

Stark gestiegen ist auch die Grunderwerbssteuer, obwohl davon nur ein kleiner Anteil bei der Gemeinde landet. 148 000 Euro kamen in Seeshaupt an, 50 Prozent mehr als 2019. "Im Jahr 2020 sind in Seeshaupt also Immobilien im Wert von 29,5 Millionen Euro über den Tisch gegangen," rechnete Jocher vor. Insgesamt gab die Gemeinde laut Kämmerer längst nicht so viel Geld aus wie geplant, statt 1,73 Millionen nur 1,12 Millionen Euro. Da sich die Sanierung der Wasserversorgung verzögerte, war auch die geplante Kreditaufnahme nicht nötig. In die Rücklage flossen Ende des Jahres 300 000 Euro, geplant war eine Entnahme von gut 900 000 Euro. Die Ausgaben sind allerdings nur aufgeschoben. Dennoch sieht Jocher Seeshaupt gut gerüstet, er setzt auf eine weiterhin "konsequent sparsame Haushaltsführung", schon allein, weil die weiteren Folgen der Pandemie unvorhersehbar seien. Die Steuerkraftmesszahl der Gemeinde liegt seit Jahren deutlich über dem Landesdurchschnitt. Mit 1308 Euro gegenüber 1065 Euro im Bayern-Schnitt belegt Seeshaupt im Landkreis den siebten Platz. Einen kleinen Beitrag zur guten Kassenlage müssen künftig die Hundebesitzer leisten: Der Gemeinderat beschloss einstimmig, die Steuer von 35 auf 50 Euro für den ersten und entsprechend für jeden weiteren Hund anzuheben. Für Kampfhunde werden künftig 2000 statt 1020 Euro fällig. Die Einnahmen beliefen sich bisher auf rund 8000 Euro pro Jahr, eine deutliche Verbesserung des Haushalts erwartet sich der Kämmerer also auch von der Erhöhung nicht.

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