Die Gemeinde Krailling erhöht von Januar 2022 an die Grundsteuer für bebaute und unbebaute Grundstücke. Der Gemeinderat hat am Dienstagabend mit einer Zweidrittelmehrheit die Anhebung um 30 Punkte auf einen Hebesatz von 340 Prozent beschlossen. Die Kämmerei erwartet damit Mehreinnahmen von geschätzt 110 000 Euro im Jahr. Die letzte Erhöhung erfolgte laut Rathausverwaltung im Jahr 2016 von 250 auf 310 Prozent nach 34 Jahren gleichbleibender Sätze. Die Grundsteuer für landwirtschaftliche Betriebe bleibt unverändert.
Die höheren Einnahmen werden für in der Würmtalgemeinde Krailling dringend gebraucht, heißt es aus der Verwaltung, es stünden zahlreiche Ausgaben an, etwa Straßensanierungen. "Es ist anzunehmen, dass das weitere Vorgehen mit der Grundschule Krailling finanziell ein zentrales Thema der nächsten Jahre bleibt", heißt es weiter. Für alle Grundschüler gebe es von 2025 an zudem einen gesetzlichen Anspruch auf eine Ganztagsbetreuung - ebenfalls eine große finanzielle Herausforderung für die Gemeinde. "Die Einnahmen aus der Grundsteuer kommen im Gegensatz zu anderen Steuern ausschließlich der erhebenden Kommune zugute. Es handelt sich also um eine angemessene Beteiligung der Grundeigentümer und der Mieter an der Infrastruktur der eigenen Gemeinde", begründet Bürgermeister Rudolph Haux (FDP) die Steuererhöhung. In der Vergangenheit sei die Grundsteuer nicht regelmäßig angepasst worden, die Gemeinde komme um eine moderate Erhöhung nicht herum. Der Durchschnitt des Grundsteuerhebesatzes in Bayern liegt bei 348 Prozent (Stand 2020), im Landkreis Starnberg aktuell bei 320 Prozent.