Süddeutsche Zeitung

Pöcking:Maisinger bekommen ein neues Feuerwehrhaus

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Das bereits bestellte Löschfahrzeug ist zu groß für die alte Garage. Darum wird vorübergehend eine provisorische Halle aufgestellt.

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

Die Pläne für ein neues Feuerwehrhaus in Maising werden konkret. Von den Gesamtkosten in Höhe von etwa 8,9 Millionen Euro zeigte sich der Pöckinger Gemeinderat am Donnerstag zwar zunächst etwas geschockt. Allerdings sind in dieser Summe auch 1,5 Millionen für den Bau von bezahlbarem Wohnraum enthalten. Da es darüber hinaus Zuschüsse in Höhe von 1,1 Millionen Euro gibt, relativiert sich die Summe, so dass für das Feuerwehrhaus Investitionskosten in Höhe von 6,2 Millionen Euro auf die Gemeinde zukommen.

Die Planungen hatten sich in die Länge gezogen. Da der Standort in Nähe der Kaserne liegt, musste zunächst mit der Bundeswehr verhandelt werden, ob sie den Grund abgibt. Das hat lange gedauert, doch es hat sich gelohnt. Letztlich hat die Bundeswehr der Gemeinde das Areal kostenlos überlassen. Begründung: Die Maisinger Feuerwehr ist auch für die Kaserne zuständig.

Ein erster Vorentwurf erwies sich zunächst als zu teuer. Daher sollte ein eigens gegründeter Arbeitskreis Einsparmöglichkeiten eruieren. Es wurden Vorschläge gemacht, doch unterdessen sind die Baukosten um 35 Prozent angestiegen. "Uns trifft die Preissteigerung enorm", stellte Bauamtsleiterin Mirjam Heuer fest. Und Bürgermeister Rainer Schnitzler ließ anklingen, dass man ein anderes Vorhaben mit Baukosten in dieser Höhe wahrscheinlich nicht verwirklicht hätte. "Doch es hilft ja nichts, wir brauchen das Feuerwehrhaus", betonte er.

Eine Familienwohnung und zwei Appartements: Bezahlbarer Wohnraum für Feuerwehrler.

Um wenigstens einen Teil der Kosten zu reduzieren, soll das Gebäude kleiner werden, indem etwa Kameradschaftsraum und Lehrsaal zusammengelegt werden. Nicht gespart wird an den Wohnungen: Um eine funktionstüchtige Feuerwehr zu erhalten, müsse den Aktiven bezahlbarer Wohnraum angeboten werden, erklärte Schnitzler. Entstehen sollen eine Familienwohnung und zwei Appartements, die bei Bedarf auch zu einer Wohnung zusammengelegt werden können.

Das Gebäude soll mit Erdkollektoren und Wärmepumpe beheizt werden. Gegenüber einer konventionellen Öl- oder Gasheizung bedeutet das Mehrkosten in Höhe von 200 000 Euro. Mit Blick auf die Energiewende soll es in diesem Bereich aber keine Einsparungen geben, betonte Schnitzler. Die Photovoltaikanlage soll ebenfalls bleiben. Christian Hörndl (SPD) kritisierte, dass der dadurch erzeugte Strom nicht auf die einzelnen Wohneinheiten verteilt werden könne. Nach den Vorgaben müsse er zunächst ins Stromnetz eingespeist werden und werde mit sieben Cent vergütet. Anschließend müsse der Strom von den Mietern für 40 Cent gekauft werden. "Wenn es mit der Energiewende vorangehen soll, muss sich gesetzlich etwas ändern", sagte Schnitzler. Wegen der hohen Kosten wurde einer von zwei vorgesehenen Batteriespeichern gestrichen. Dennoch soll die Möglichkeit einer Nachrüstung offengehalten werden.

Der Bebauungsplan ist nun fast fertig, die Ausschreibungen sind schon angelaufen. Schnitzler hofft jetzt, dass im Rahmen der Detailplanung günstigere Angebote eingehen und die Kosten noch reduziert werden können. Da die Umsetzung einige Zeit in Anspruch nehmen wird, das bereits bestellte neue Löschfahrzeug aber nicht in die Garage des alten Feuerwehrhauses passt, soll nun eine temporäre Fahrzeughalle errichtet werden.

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