Süddeutsche Zeitung

Fernsehen:Nach Kabel-Umstellung: Bei vielen bleibt die Mattscheibe schwarz

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Der größte Anbieter hat das analoge Signal im Landkreis abgeschaltet. Das löst einen Ansturm auf Fachgeschäfte aus. Was Zuschauer beachten müssen:

Von Daniela Kreck und Otto Fritscher, Starnberg

Vergangene Woche wurde in etlichen Gemeinden des Landkreises Starnberg die analogen TV-Sender im Netz von Kabel Deutschland abgeschaltet. Dies führt zu einem großen Andrang bei den Fernsehhändlern, denn ohne die passende Technik sitzt man vor einem schwarzen Bildschirm. "Letzte Woche war es heftig. Aber auch diese Woche rufen noch fünf bis zehn Leute täglich wegen der Umstellung an", sagt Gudrun Hartmann von der Firma TV Profi in Gilching.

Manche Kunden lassen ihren Frust über den dunklen Bildschirm bei den Fernsehhändlern aus, doch Hartmann weiß damit umzugehen. "Meistens wollen sie einfach Beratung, ob sie gleich einen neuen Fernseher brauchen oder einen Receiver benötigen", so Hartmann. Überwiegend rufen Ältere an, oft wird nach dem Hausbesuch eines Technikers verlangt. Laut Hartmann, sind diese von acht Uhr morgens bis acht Uhr abends unterwegs. Daher kommt es vor, dass Kunden oft eine Woche warten müssen, bis ihnen geholfen werden kann.

Ab und zu rufen auch jüngere Menschen bei TV Profi an und versuchen selbst, ihre Fernsehsender wieder zu einzustellen. "Da reicht es oft, dass die Techniker ihnen telefonisch Ratschläge geben. Manchmal ruft da auch der Sohn eines älteren Kunden an, um das Problem für die Eltern zu beheben", erklärt Hartmann.

Hin und wieder gibt es Fälle, bei denen eine Lösung sehr dringend sei. "Einmal rief uns ein Kunde an, der uns erklärte, dass seine Frau nachts nicht ohne laufenden Fernseher schlafen kann. Wir versuchen natürlich immer wieder, Termine reinzubringen, aber unsere Techniker sind überarbeitet." Oft rufen auch ältere Menschen an, die zum Beispiel gar nicht verstehen können, warum jetzt ihr Lieblingssender plötzlich nicht mehr läuft", so Hartmann. Doch sie ist optimistisch: "Wir versuchen, das Beste aus allem zu machen."

Auch bei Media@home von Jürgen Kiffer in Starnberg gibt es eine Wartefrist von bis zu zwei Wochen, bis der Techniker ins Haus kommt. Manchmal erleben die Experten schon ungewöhnliche Dinge. "In einem Haus mussten wir gleich neun Fernsehgeräte neu einstellen. Und in einem anderen Haus fand sich ein 40 Jahre altes Fernsehgerät, das die Besitzer dann schweren Herzens entsorgten.

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Quelle:
SZ vom 19.09.2018
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