Auf dem Gelände der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in Feldafing wird eine Wohnanlage für Geflüchtete entstehen. Ohne Diskussion befürwortete der Gemeinderat am Dienstag den Antrag auf Baugenehmigung einstimmig. Eine Diskussion gab es aber nachträglich mit dem Helferkreis. Die Leiterin und ehemalige Gemeinderätin Nandl Schultheiß, die mit mehreren Kollegen in die Sitzung gekommen war, forderte mehr Informationen. Sie schlug vor, die Bürger auf einer Ortsversammlung zu informieren, sobald die Planungen konkret werden.
Man brauche eine gewisse Vorlaufzeit, um zusätzliche Helfer anzuwerben, so ihre Begründung. Wie Bürgermeister Bernhard Sontheim (BGF) erklärte, besteht zudem der Wunsch nach einer Buslinie vom Ortsteil Wieling nach Feldafing. Er werde sich darum bemühen, sagte er. Falls das Landratsamt aber tatsächlich den Vorschlag aufgreift, könnte dieser nach Angaben des Rathauschefs frühestens zum nächsten Fahrplanwechsel im Dezember 2026 umgesetzt werden. Die geplante Wohnanlage an der Wielinger Straße liegt außerhalb des Ortes im Außenbereich und im Landschaftsschutzgebiet. Der Ort ist aber laut Schultheiß durchaus zu Fuß erreichbar.
Die Anlage in Holzständerbauweise ist zeitlich auf drei Jahre befristet, mit der Option auf Verlängerung um weitere drei Jahre. Auf dem Gelände sollen 20 Wohneinheiten entstehen, die auf zwei Blöcke verteilt sind. Die Einrichtung ist für 120 Personen geplant, in der Praxis jedoch wird sie nur zu 80 bis 85 Prozent belegt sein. Denn jede Wohneinheit kann maximal mit sechs Personen belegt werden. Sollte sie jedoch nur von einer vierköpfigen Familie bewohnt sein, kommen normalerweise keine weiteren Personen hinzu. Jede Wohnung ist mit drei Schlafzimmern, einem Wohnraum mit offener Küche sowie einem Bad ausgestattet. Im Erdgeschoss wird es Sanitär- und Lagerräume, Büros und Besprechungsräume geben, darunter auch einen Raum für den Helferkreis. Zwischen den beiden Blöcken ist ein Waschhaus geplant, ein Kinderspielplatz sowie Fahrradabstellanlagen mit insgesamt 60 Stellplätzen.
Der Baubeginn war laut Sontheim eigentlich für Mitte Juli geplant. Das hält der Rathauschef für unrealistisch, da der Bauantrag jetzt erst eingegangen ist und dieser noch vom Landratsamt genehmigt werden muss. Er hält einen Baubeginn im Herbst für wahrscheinlich.