Feldafinger Fährschiff:Blumen ins Boot

Feldafinger Fährschiff: Mit dieser Plätte kutschierte Norbert Pohlus seine Gäste vom Lennépark zur Roseninsel hinüber. Das Boot soll nun ins Museum - oder Blumenkübel werden.

Mit dieser Plätte kutschierte Norbert Pohlus seine Gäste vom Lennépark zur Roseninsel hinüber. Das Boot soll nun ins Museum - oder Blumenkübel werden.

(Foto: Franz-Xaver Fuchs)

Wenn das Museum in Starnberg die alte Roseninsel-Fähre nicht will, hat die Gemeinde eine Idee

Von Otto Fritscher, Feldafing

Bürgermeister Bernhard Sontheim ist ein Freund des offenen Wortes: "Wenn das Museum in Starnberg das Boot nicht will, dann versteigern wir es eben bei Ebay, und wenn da auch nichts geht, dann zersägen wird das Glump halt", sagte er vor der Sitzung des Feldafinger Gemeinderates, in der es um das alte Fährschiff zur Roseninsel ging. Es lagert seit etlichen Jahren in einem Stadel in Aschering, wofür die Gemeinde pro Jahr 60 Euro Miete zahlt - mittlerweile sind 2580 Euro aufgelaufen. Der Mietvertrag endet im April - Anlass, um über eine künftige Verwendung der Plätte zu diskutieren, die Anfang der siebziger Jahre vom Bruder des langjährigen Fährbetreibers Norbert Pohlus gebaut worden ist. Dieser schaffte sich dann größeres, überdachtes Boot an - und die Plätte sollte im Südbayerischen Schifffahrtsmuseum in Stegen am Ammersee ausgestellt werden. Aus dem Museum wurde allerdings nie etwas und das zwölf Meter lange Boot daraufhin eingelagert. Dann gab es vor Jahren den Plan, die Fähre zusammen mit einem Einbaum, der aus dem Seegrund vor der Roseninsel gefischt wurde, vor dem Rathaus als eine Art Freilichtmuseum aufzustellen - eine Idee, die am Aufwand und an den Kosten scheiterte. Nun also hat Sontheim das Schiff dem Museum Starnberger See in der Kreisstadt angeboten - als Ergänzung zu den historischen Gefährten sozusagen. Das hat sich allerdings noch nicht geäußert. Sollte es mit diesem Museumsplan wieder nichts werden, könnte das Boot doch vor dem Zersägen gerettet werden, meinte Gemeinderätin Eva Klug. "Das Boot könnte doch im Umfeld des Rathauses aufgestellt werden", als Spielgerät für Kinder. Das aber lehnte Sontheim mit dem Hinweis auf "Haftungsgründe, wenn etwas passiert", ab. Klug gab nicht auf: "Dann können wir das Boot als großen Blumenkübel verwenden, mit Rosen bepflanzen und beim Rathaus aufstellen." Eine Idee, die spontan bei allen Gemeinderäten auf Gefallen stieß. Wenn die Plätte nun schon kein Museumsstück wird, dann doch immerhin der größte und älteste Blumenkübel im Landkreis Starnberg.

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