Feldafing:Wohlfühl-Quartier oder Gewerbeareal

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Experten berichten, wie Kasernen zivil genutzt werden können

Es war eine Veranstaltung mit anschaulichen Beispielen, die zeigten, wie man ein aufgelassenes Kasernenareal zivil nutzen kann. 60 Besucher, darunter viele Feldafinger, ließen sich von Referenten aus Bayern und Baden-Württemberg erläutern, wie in anderen Orten eine ehedem militärisch genutzte Fläche nach dem Abzug der Soldaten sinnvoll für die Entwicklung eines Ortes verwendet werden kann. Eingeladen hatte Mandy Schwausch, die Konversionsmanagerin bei der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung gfw, die die Konversionsplanung koordiniert. Zum Auftakt referierte Professor Christian Jacoby von der Bundeswehruniversität in Neubiberg über "Konversionsflächen als Chance für Kommunen". Sein Fazit: Kein Umwandungsprozess gleicht dem anderen, in manchen Gemeinden sind eher gewerbliche Nachnutzungs-Modelle gefragt, in anderen eher Wohnbebauung.

Die Vorträge der Gastreferenten machten dies deutlich. "Wenn wir in unserer Gemeinde Kühlsheim etwas haben, dann ist es Platz. Mehr Wohnraum braucht hier kein Mensch", sagte der dortige Hauptamtsleiter Günter Bischof. Andreas Krämer, der Stadtbaumeister von Bad Aibling, demonstrierte wiederum mit vielen Fotos von modernen und innovativen Holzbauten die "Null-Energie-Stadt", die dort entstanden ist. Rupert Voß, Projektleiter bei der Nachnutzung der Kaserne in Brannenburg erläuterte, wie dort ein Montessori-Kinderhaus für 120 Kinder und mit Öffnungszeiten von 6.30 bis 21 Uhr entstanden ist. Außerdem gibt es auf dem ehemaligen Militärgelände ein Fußballinternat, ein Mehrgenerationenhaus und eine Pflegeeinrichtung für Demenzkranke.

Alle Referenten waren sich allerdings in ihrem Ratschlag für Feldafings Bürgermeister Bernhard Sontheim einig: Man müsse ein klares Ziel vor Augen haben, aber dennoch offen für neue Ideen sein. Sontheim indes wies auf die Schwierigkeiten hin, die dadurch entstehen, dass die Bundeswehr ihren Abzugstermin schon oft verschoben hat, was eine Planung sehr schwierig mache. Darüber, so Mandy Schwausch, "haben alle anderen Referenten nur wissend gelächelt."

© SZ vom 20.11.2015 / of - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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