Katholische Kirche und Heime:Feldafing unterstützt Aufklärung der Missbrauchsvorwürfe

Das "Haus Maffei" sieht sich dem Verdacht schweren sexuellen Missbrauchs und Misshandlung Schutzbefohlener in den 60er- und 70er-Jahren ausgesetzt. Eine Expertin sucht Betroffene.

Die Gemeinde Feldafing unterstützt die Aufarbeitung der schweren Missbrauchsvorwürfe in Kinderheimen in den 60er- und 70er-Jahren. "Wir werden alles tun, um diesen Skandal mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln aufzuklären", betonte Bürgermeister Bernhard Sontheim im Gemeinderat.

Das "Haus Maffei" in Feldafing und ein Oberammergauer Heim sehen sich dem Verdacht schweren sexuellen Missbrauchs und Misshandlung Schutzbefohlener ausgesetzt. Das Feldafinger Heim war bis 1972 vom Paritätischen Wohlfahrtsverband betrieben worden.

Der Verband hat inzwischen Annette Eberle, Professorin für Pädagogik in der Sozialen Arbeit an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München/Benediktbeuern, damit beauftragt, die Vorwürfe im Rahmen einer Vorstudie zu untersuchen. Sie sei bereits im Gemeindearchiv gewesen und "fündig geworden", sagte Sontheim. Nun suche sie nach Betroffenen.

Eberle habe ihn gebeten, einen entsprechenden Aufruf im Bürgermeisterbrief zu starten. Betroffene oder Bürger, die sich an Vorfälle im "Haus Maffei" erinnern, können sich bei der Gemeinde melden. Der Rathauschef sagte zu, Informationen "unter Einhaltung strengster Vertraulichkeit" weiterzuleiten.

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Marie Mattfeld Haus, 2021, Oberammergau

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