Süddeutsche Zeitung

Feldafing:Riegel vorgeschoben

Feldafing lehnt Neubau an Stelle der alten Post ab und erlässt eine Veränderungssperre

Von Otto Fritscher, Feldafing

Es mag als Beispiel dafür gelten, wie Investoren ein Maximum an Baurecht aus einem Grundstück herausholen wollen - im Fall der "Alten Post" an der Bahnhofstraße spielen die Feldafinger Gemeinderäte aber nicht mit. 23 Wohnungen und sechs Gewerbeeinheiten hatte der Bauwerber für das Grundstück beantragt, auf dem vormals das Feldafinger Postamt befand und in dem noch Technik-Einrichtungen der Telekom untergebracht sind.

In der Bauausschuss-Sitzung am Dienstagabend erließen die Gemeinderäte eine Veränderungssperre, und sie formulierten die ziemlich dezidierten Vorstellungen der Gemeinde. So soll das Areal "im Sinne eines Gesamtkonzepts Rathausbereich mit Umfeld" für öffentliche Zwecke verwendet werden, etwa für die Verwaltung, eine Bücherei, Jugendräume oder anderen sozialen und kulturellen Zwecken. Außerdem soll die städtebauliche Bedeutung dieses Filetgrundstücks in der Feldafinger Ortsmitte erhalten bleiben. Neubauten müssten sich in ihren Dimensionen gut in die Umgebung einfügen.

Und dies tun die beantragten Baukörper nach Ansicht der Gemeinderäte keineswegs. So fehlt nicht nur der erforderliche Kinderspielplatz in den Planungen, auch die Grundflächenzahl des Vorhabens übersteigt mit 0,59 den Bestand von 0,23 deutlich; was auch für die Geschossflächenzahl (GFZ) gilt, die mit dem Neubau von 0,30 auf 1,18 steigen würde. Wie es weiter geht, ist offen. Der Bauwerber könnte einen neuen, geänderten Bauantrag stellen, woraufhin der Gemeinderat die Bauleitplanung weiter vorantreiben oder auch einstellen könnte.

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Quelle:
SZ vom 10.09.2015
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