Feldafing:Raum der Ruhe

Feldafing: Weihe der Benedictus Krankenhaus Klinikkapelle

Pfarrerin Susanne Räbinger (2. von links), Pfarrer Peter Brummer und Schwester Veronika Sube (re.) segnen die Kapelle in der Benedictus-Klinik.

(Foto: Nila Thiel)

Die Kapelle im Benedictus-Krankenhaus ist eingeweiht

Von Charlotte Alt, Feldafing

Kurz vor Beginn kommt noch ein Hausmeister und schaltet die Rauchmelder aus. Denn bei der Einweihungsfeier der Kapelle des Benedictus-Krankenhaus in Feldafing darf auch der Weihrauch nicht fehlen. "Dass unsere Herzen sich heben, wie der Weihrauch sich erhebt", zitiert Pfarrer Peter Brummer. Die Stimmung in dem kleinen Raum des Klinikums, das erst im November 2019 eröffnet wurde, ist aufgeregt und feierlich. Gekommen sind neben Pfarrern, Ärzten und Patienten auch Professor Rainer Salfeld, Geschäftsführender Direktor der Artemed-Kliniken, Schwester Veronika Sube, Seelsorgerin im Krankenhaus, und Robert Weber, Gestalter der Kapelle.

Die orange-rote Farbexplosion des beeindruckenden Altarbilds ist schon vom anderen Ende des Flurs durch die offene Tür zu erkennen. In der Farbpsychologie stehe Orange für Motivation und in liturgischen Texten für den Heiligen Geist, Sonne und Wärme, sagt Weber. Das Altarbild soll Hoffnung und Zuversicht geben, Sube nennt es deswegen auch ein "Pfingstbild." In das etwa drei Meter hohe Kunstwerk ist nur ein unscheinbares, dünnes Kreuz eingelassen. Genauso schlicht sind auch das Vortragekreuz, der Altar und das Lesepult. Alles ist aus dunklem Holz und Edelmetall gefertigt. "Mein Anliegen ist es, die christlichen Zeichen dezent zu halten, so kann es auch einfach ein Raum der Stille sein", so Weber. Eine Besonderheit ist die große hölzerne Madonnenstatue. Sie wurde auf dem Speicher des Klosters der Missions-Benediktinerinnen in Tutzing gefunden und wohl bereits 1948 geschnitzt.

Die Ansprachen von Sube, Brummer und Angelika Maucher, Pastoralreferentin der Diözese Augsburg, haben vor allem die Bedeutung der Seelsorge zum Inhalt. Es sei wichtig, ihr "einen Platz in der interdisziplinären Zusammenarbeit einer Klinik zu geben", sagt Maucher. "Dabei geht es in erster Linie um Respekt im Miteinander und um Respekt vor verschiedenen Religionen und Glaubensrichtungen", meint Sube. Es sei zwar ein christlich geprägter Ort, aber es gehe vor allem darum, einen Platz "der Ruhe und zum Durchschnaufen" zu schaffen, betont auch Brummer.

Ganz einfach war die Realisierung des Andachtsraumes nicht. Man habe "zäh" sein müssen, bemerkt Brummer, und immer wieder bei der Geschäftsführung nachgefragt. Auch bei der Gestaltung habe es zwischendurch Unstimmigkeiten gegeben. Mit dem Ergebnis sei man aber jetzt zufrieden. "Es ist ein ganz besonderer Ort", so Brummer. Die Kapelle ist schon seit etwa drei Monaten geöffnet und sei gut besucht, meint Sube: "Es ist ein Kommen und Gehen."

Nach Gesang mit Begleitung am Keyboard von Schwester Franziska, Gebet, Fürbitten, Weihrauch und Weihwasser, segnen der katholische Pfarrer Peter Brummer, die evangelische Pfarrerin Susanne Räbinger, der Diakon Werner Schwarzwalder und Schwester Veronika alle zusammen feierlich die kleine Kapelle.

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