Die Sanierung der maroden Verrohrung des Starzenbachs kommt die Gemeinde Feldafing noch teurer zu stehen als ursprünglich erwartet. Bürgermeister Bernhard Sontheim sprach in der Sitzung am Dienstagabend von einem "erneuten Drama". Denn wie Ingenieur Markus Schmidbauer erläuterte, habe man bei der kürzlich erfolgten Sanierung von zwei einsturzgefährdeten Abschnitten im Bereich der Firma Müller und Willisch und bei der Zufahrt zum Bauhof festgestellt, dass für einen weiteren, anschließenden Bereich "akute Einsturzgefahr und die Gefahr der Überflutung" besteht. Möglicherweise seien die Rohre auch durch den Bagger zusammengedrückt worden, der bei den Sanierungsarbeiten an den alten Stellen im Einsatz war, so Schmidbauer. Die Risse im Kanal sind mittels eines Sarkophags, also eines Betondeckels über dem Rohrverlauf, saniert worden. Dies sei aber bei der nun neu entdeckten Stellen nicht mehr verantwortbar, erklärte Schmidbauer den verdutzten Gemeinderäten. Als Alternative bleibe nur der Neubau eines Teilstücks, und auch das berge jede Menge Schwierigkeiten, weil man zum Teil über Privatgrund bauen müsse und deshalb Grunddienstbarkeiten brauche.
Bei einer Begehung des Kanals hatte Schmidbauer festgestellt, dass sich die Risse in den alten, ovalförmigen Rohren seit einem Jahr vergrößert hatten, es bestehe "dringender Handlungsbedarf". Die neue Leitung müsse zudem einen Durchfluss von elf Kubikmetern pro Sekunde erlauben, und ein Wasserrechtsverfahren sei zudem notwendig. Bezüglich der Kosten der Maßnahme wollte sich der Planer nicht festlegen. Die von ihm genannten 1,5 Millionen Euro seien "bestenfalls eine Hausnummer". Einen Teil der Kosten wird möglicherweise der Abwasserverband übernehmen, bis zu 30 Prozent, wie Bürgermeister Sontheim hofft. Der Gemeinderat beauftragte Schmidbauer, die Notsanierung und Planung vorzubereiten. Lediglich Boris Utech, Vertreter der Grünen im Gremium, stimmte dagegen.