Feldafing:Lieber eine Ampel

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Eine Verkehrsinsel beim alten Rathaus lehnt der Feldafinger Gemeinderat ab

Von Otto Fritscher, Feldafing

Es ist die Hauptkreuzung von Feldafing, beim alten Rathaus, wo die Seestraße und die Bahnhofstraße in die durch den Ort führende Staatsstraße einmünden. Für Fußgänger sei das Überqueren der Staatsstraße nicht einfach, vor allem ältere Menschen täten sich angesichts des Autoverkehrs schwer, hat die Zukunftswerkstatt, die örtliche Agendagruppe, festgestellt. Als Lösung schlägt sie den Bau einer Querungshilfe, also einer kleinen Verkehrsinsel, vor, auf der Passanten beim Überqueren der Straße innehalten können.

Ob aber eine solche Querungshilfe wirklich mehr Sicherheit bringt, oder diese nur vorgaukelt, über diese Frage gingen die Meinungen im Feldafinger Gemeinderat weit auseinander. Karin Bergfeld bezeichnete eine Verkehrsinsel als "viel zu riskant", Bürgermeister Bernhard Sontheim hielt "auch nicht viel" von der vom Staatlichen Bauamt in Weilheim vorgeschlagenen Lösung. "Da gehen eigentlich nur Schulklassen über die Straße, und denen helfen die Lehrer", sagte er.

Gänzlich anderer Meinung war dagegen Sontheims Stellvertreter Anton Maier (Grüne). "Das Bauamt hat nur Fahrbahnbreiten und Bogenradien im Kopf, aber keine Fußgänger und Radfahrer. Die können das nicht", schimpfte er. Auch Markus sprach sich für den Bau der 165 000 teuren Querungshilfe aus: "Lieber den Spatz in der Hand als wieder gar nichts."

Einig waren sich die Gemeinderäte dagegen, dass eine Druckknopfampel, im Behördenjargon Bedarfsampel genannt, die beste Lösung wäre. Eine solche Anlage hatte das Bauamt aber wegen zu niedriger Passantenzahlen bislang verweigert. "Wir können ja ein bisschen nachhelfen und extra Fußgänger rüberschicken, wenn die Frequenz gezählt wird", machte Nandl Schultheiß einen nicht ganz ernst gemeinten Vorschlag. Bei der Abstimmung setzten sich schließlich die Gegner der Querungshilfe mit 7:6 Stimmen durch. Aber Bürgermeister Sontheim wurde einstimmig beauftragt, sich mit allem Nachdruck bei der Behörde nochmals für eine Ampel einzusetzen.

© SZ vom 23.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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