Feldafing:Kletterwald-Gegner machen mobil

Feldafinger Gemeinderäte suchen nach Lösungen für die Verkehrsprobleme beim Strandbad.

Otto Fritscher

Es sind Fotos von verstopften Straßen, zugeparkten Rettungswegen und von Autos, die neben der Straße einfach irgendwie im Wald geparkt werden. So sieht es an vielen schönen Sommerwochenenden im Bereich des Feldafinger Strandbads aus - und mit bunten Bildern von diesem Verkehrschaos macht nun die "Bürgerinitiative zur Erhaltung unserer Landschaftsschutzgebiete" gegen den geplanten Kletterwald oberhalb des Strandbads mobil. Die Bildersammlung liegt einem zweiseitigen Schreiben bei, das dieser Tage bei den Feldafinger Gemeinderäten eingegangen ist. Darin erläutert die BI, dass der seenahe Bereich beim Forsthaus "seit Jahren schon seine Kapazitätsgrenze erreicht hat". Zusätzliche Parkflächen, die für den Kletterwald gebraucht werden, seien "ohne Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet nicht möglich", zusätzlicher Verkehr sei "nicht mehr beherrschbar". Fazit des von Franziska Matthies unterzeichneten Schreibens: Das Kletterwald Projekt sei "kaum genehmigungsfähig". Davon ließen sich die Mitglieder des Bauausschusses am Dienstagabend allerdings nicht sichtlich beeindrucken. Zwar stand nicht direkt das Kletterwald-Projekt auf der Tagesordnung, sondern "Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation beim Strandbad". Neue Lösungen sowohl für den fahrenden als für den ruhenden Verkehr sind aber Voraussetzung, um den Kletterwald einzurichten. Dies hatte der Gemeinderat schon im vergangenen Jahr beschlossen. Mit Susanne Münster, der Verkehrsmanagerin des Landkreises Starnberg, und Andreas Ruch, stellvertretender Chef der Starnberger Polizei, hatte Bürgermeister Bernhard Sontheim zwei Experten zugezogen und auch den Pöckinger Bürgermeister Rainer Schnitzler eingeladen, da das vorgesehene Areal zwar der Gemeinde Feldafing gehört, aber auf Pöckinger Flur liegt. Wichtigste Maßnahme soll eine Vergrößerung des Parkplatzes "Seelaich" an der Königinstraße sein, und von dort aus soll ein neuer Fußweg über die Wiese hin zur Seestraße führen. So sollen die knappen Parkplätze beim Strandbad entlastet werden. Außerdem soll der Parkplatz beim Sportgelände wenn möglich für Kletterwald-Besucher geöffnet werden. Zudem ist geplant, den Verkehr möglichst über die Königinstraße zu führen. Deren Einmündung in die Staatsstraße soll verbreitert werden, so die einstimmigen Beschlüsse. Notiz am Rande: "Die meisten Gegner des Kletterwald haben inzwischen ein Alter erreicht, in dem sie selbst wohl kaum noch klettern werden", hat Roland Fichtel in der Sitzung beobachtet. Die Entscheidung darüber, ob der Kletterwald nun eingerichtet werden soll, werden die Gemeinderäte voraussichtlich in der Sitzung am 20. März treffen. (Kommentar)

Kletterwald

Klettern im Wald macht Spaß: Wenn es nach dem Gemeinderat geht soll es bald auch in Feldafing einen solchen  Parcours geben. Foto: Berzl

(Foto: Berzl)
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