Feldafing:Hoffen auf den Freistaat

Die Gemeinde will von Ausgleichszahlungen profitieren

Die Gemeinde Feldafing muss einen starken Rückgang bei der Gewerbesteuer verkraften. Wie Kämmerin Frauke Betz in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats mitteilte, hatte Feldafing im Oktober ein Minus von etwa 1,5 Millionen Euro zu verzeichnen. Als Grund nannte sie, dass hohe Rückzahlungen aus den vergangenen zwei Jahren fällig waren. Corona wirke sich derzeit noch nicht so stark aus, denn bislang nähmen noch nicht alle ansässigen Unternehmen Anpassungen bei den Vorauszahlungen vor. Mit den finanziellen Folgen der Pandemie rechnet die Kämmerin erst in den nächsten Jahren. Laut Betz könnten die Gewerbesteuern erst 2024 wieder das Niveau von 2019 erreichen. Positiv beurteilte die Kämmerin die Ausgleichszahlungen, die die Regierung bis spätestens Mitte Dezember zugesagt hat. Sie würden aus dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2019 errechnet. Damals hatte Feldafing Gewerbesteuereinnahmen von durchschnittlich drei Millionen Euro. Davon könne die Gemeinde profitieren und eventuell 2,4 Millionen Euro erstattet bekommen. Ein Nachtragshaushalt sei deshalb notwendig, sagte sie. Bei der Einkommenssteuer werden in dieses Jahr noch keine Einbrüche verzeichnet. Auch hier rechnet man mit den Auswirkungen der Pandemie erst in den kommenden Jahren. "Wir müssen abwägen, was sich die Gemeinde leisten kann", sagte sie. Eventuell müsse man an den freiwilligen Leistungen sparen.

Bürgermeister Bernhard Sontheim schwor die Räte ebenfalls aufs Sparen ein. "Wir werden schwierige Haushaltsberatungen haben", prognostizierte er. Zwar habe die Gemeinde liquide Mittel von etwa acht Millionen Euro. Diese dürften aber nur für Investitionen verwendet werden, nicht jedoch für die laufenden Kosten. Man müsse einen ausgeglichenen Verwaltungshaushalt erreichen. Die Kreisumlage wird seiner Ansicht nach ebenfalls ansteigen. Zur Höhe wollte er keine Angaben machen. Das wäre "Glaskugel lesen", sagte er.

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