Feldafing:Wohnen wie Hans Albers

Lesezeit: 1 Min.

Ensemble unter Denkmalschutz: Jahrelang war die Villa des Schauspielers Hans Albers im Besitz des Freistaats Bayern dem Verfall preisgegeben. Künftig sollen hier Studierende der TU München forschen und wohnen können. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Bauausschuss billigt Umbaupläne der TU München für die ehemalige Villa des beliebten Volksschauspielers am Starnberger See.

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Feldafing

Um die Verwertung des weitläufigen Geländes direkt am Ufer des Starnberger Sees im Ortsteil Garatshausen war lange gerungen worden. Nun sind Fakten geschaffen: Der Bau- und Umweltausschuss der Gemeinde Feldafing hat einhellig den Bauantrag der TU München zur Nutzungsänderung der Hans-Albers-Villa mit Teilerweiterung des Kellers und des Garagengebäudes abgesegnet. Studierende sollen dort künftig forschen und wohnen.

Die Villa, zu der auch ein historisches, reetgedecktes Bootshaus gehört, wurde 1865 errichtet und vom Schauspieler Hans Albers (1891 – 1960) im Jahr 1935 erworben. Seine Lebensgefährtin Hansi Burg verkaufte das Anwesen 1971 an den Freistaat. 1992 wurde dort die Fischereianstalt untergebracht, seit 2020 steht das Ensemble unter Denkmalschutz. Das idyllisch gelegene Areal liegt im Außenbereich und im Landschaftsschutzgebiet. Das gesamte Grundstück ist Boden- und Baudenkmal.

Nach jahrelangen kontroversen Diskussionen hatte der Freistaat das Anwesen vor zwei Jahren der TU München zur Nutzung überlassen. Laut dem Konzept, das TU-Vertreter damals vorstellten, soll dort eine „Junge Akademie“ entstehen. Unter 1000 Bewerbern sollen 50 Studenten ausgewählt werden, die dort nicht nur forschen, sondern teilweise auch wohnen dürfen. In der Villa sollen Seminar- und Arbeitsräume, im Dachgeschoss acht Übernachtungsmöglichkeiten für Seminarteilnehmer entstehen. Weitere Schlafmöglichkeiten sollen im ehemaligen Hausmeister- und Garagengebäude geben. Im ehemaligen Fischlabor sind ein Essraum mit Küche zur Selbstversorgung geplant sowie weitere Übernachtungsmöglichkeiten im Obergeschoss. Insgesamt wird es 24 Schlafstätten geben, verteilt auf drei Gebäude. Mit einer Vollbelegung rechnet die TU nur an Wochenenden. An Wochentagen würden dort voraussichtlich lediglich bis zu 15 Personen übernachten.

Die Feldafinger Gemeinderäte waren voll des Lobes darüber, dass bereits Studenten auf dem Gelände werkeln: Sie pflegen den Schilfbereich und den Rosengarten. Über die Planung selbst wurde nicht diskutiert. Bürgermeister Bernhard Sontheim deutete jedoch an, dass schon im Herbst ein weiterer Bauantrag folgen werde.

Die Garatshausener Ortssprecherin Imke Schmid wollte abgesichert wissen, dass das Gelände in Teilen tatsächlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Es war einst Hansi Burg ein dringendes Anliegen gewesen, dort einen Erinnerungsort an den Schauspieler zu schaffen. Dies hatte die Universität auch zugesichert: Vom insgesamt 2,9 Hektar großen Areal will die TU gemäß ihrer Planungen lediglich 1,2 Hektar selbst nutzen. Demnach soll der bestehende öffentliche Weg bis zum Seeufer verlängert werden. Der Umbau soll durch Spenden finanziert werden.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Kultur im Fünfseenland
:Kino mit Seeblick

Ende Juli startet das Open-Air-Kino im Starnberger Seebad. Veranstalter Matthias Helwig hofft auf trockenes Wetter – zeigt die Filme aber auch bei Regen und Kälte.

Von Katja Sebald

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: