Wenn es um Mobilfunk und Sendemasten geht, dann ist Bürgermeister Bernhard Sontheim in seinem Element. Schließlich ist er studierter Elektrotechniker - und so war es ihm ein Leichtes, in der Gemeinderatssitzung am Sonntagabend den Bürgern im überfüllten Sitzungssaal zu verdeutlichen, wie es sich mit dem von der Telekom beantragten Sendemasten verhält. "Wenn man im Lenné-Park in eine Piccolo-Flöte bläst, kommt man nicht weit. Aber mit einem Alphorn wird man noch in Starnberg gehört", versuchte er den Zuhörern einen gut 20 Meter hohen Sendemasten am Rande des Friedhofs, direkt am Waldrand, schmackhaft zu machen.
Doch nicht alle ließen sich von den wohlklingen Worten überzeugen, vor allem die direkten Anwohner nicht. "Ein Sendemast in der Nähe bedeutet eine solche Wertminderung, dass ich mein Grundstück nicht mehr verkaufen kann", befürchtete ein Anlieger des Sträßchens "Buchenwald". Er ist mit seiner Angst nicht allein, denn in der Sitzung übergab ein Dutzend Anlieger Bürgermeister Sontheim eine Unterschriftenliste. Sie plädieren für einen anderen Standort. Doch bei Sontheim und bei allen Gemeinderäten bis auf Nandl Schultheiß (CSU) stießen sie auf taube Ohren. Denn ein zusätzlicher Sendemast in der Ortsmitte, vermutlich auf einem Anwesen in der Bahnhofstraße, erhöhe die Strahlenbelastung im Ortszentrum nochmals deutlich. Und dort, so zeigten es die Pläne, befindet sich bereit ein knappes halbes Dutzend Antennen, die mit ihren Sendekeulen die nördlichen Ortsbereiche von Feldafing ausleuchten.
Eine sehr schwierige Entscheidung", befand Ute Eiling Hütig (CSU), aber immerhin eine - für den Standort am Friedhof. Denn die Gemeinde hätte es sich auch leicht machen können - und die Telekom allein entscheiden lassen. Die hätte dann den schwarzen Peter gehabt. So haben ihn nun die Gemeinderäte. "Alle wollen mit dem Handy telefonieren, aber keiner will einen Sendemast", befand Hans-Peter Kreißl (SPD) - und keiner widersprach ihm.of