Feldafing:Frau nach Brand in Lebensgefahr

90-jährige Feldafingerin zieht sich bei einem Wohnungsbrand eine schwere Rauchgasvergiftung zu.

Peter Haacke

Bei einem Brand in einer Doppelhaushälfte in der Koempelstraße hat sich am gestrigen Montagmorgen eine 90-jährige Frau in Feldafing lebensgefährliche Verletzungen durch eine Rauchgasvergiftung zugezogen. Ebenfalls schwer verletzt wurde ihr nebenan lebender 59-jähriger Sohn, dem es zuvor noch gelungen war, seine Mutter aus der völlig verqualmten Wohnung zu bergen.

Wohl nur dem Zufall war es zu verdanken, dass der Brand relativ frühzeitig bemerkt wurde. Ein Angehöriger der Freiwilligen Feuerwehr Feldafing hatte gegen 7.30 Uhr im Dachbereich des Hauses eine erhebliche Rauchentwicklung festgestellt und daraufhin umgehend versucht, die Bewohner des Gebäudes zu alarmieren. Allerdings konnte er zunächst nur einen 59-Jährigen erreichen, der in der zweiten Hälfte des Gebäudes lebt. Dieser wusste jedoch mit Sicherheit, dass sich seine Mutter in der unmittelbar betroffenen Wohnung befand: Er drang in die bereits vollständig verqualmte Wohnung seiner Mutter ein und brachte die Seniorin aus dem Badezimmer schließlich ins Freie. Die alte Dame hatte erhebliche Mengen Rauchgas eingeatmet, sie wurde umgehend ins Unfallklinikum Murnau gebracht. Ihr Zustand wurde von einem Rettungsarzt als lebensbedrohlich eingestuft und galt auch bis zum gestrigen Nachmittag weiterhin als kritisch. Zur stationären Behandlung ins Starnberger Krankenhaus kam ihr Sohn, der bei seinen Rettungsbemühungen ebenfalls giftige Rauchgase eingeatmet hatte, gesundheitlich aber nicht so schwer betroffen ist wie seine Mutter.

Insgesamt 30 Feuerwehrleute aus Pöcking und Feldafing löschten den Brand schließlich unter Einsatz von Atemschutzgerät. Ersten Untersuchungen der Brandfahnder von der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck zufolge ist das Feuer in der Küche der Seniorin ausgebrochen. "Man hat die Küche kaum noch als solche erkennen können", berichtete Andreas Ruch, stellvertretender Inspektionsleiter der Starnberger Polizei. Alle übrigen Räume der Doppelhaushälfte sind durch die Rauchentwicklung schwer in Mitleidenschaft gezogen. Als Brandursache gilt ein technischer Defekt an einem Kühlschrank, ein Polizeisprecher geht von einem Kurzschluss oder einer Überhitzung des Gerätes aus. Der entstandene Sachschaden beläuft sich nach Angaben des Polizeipräsidiums in Ingolstadt auf rund 150 000 Euro.

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