Feldafing:Feldafinger Bürgermeister wehrt sich

Bernhard Sontheim weist die Vorwürfe eines Immobilienunternehmers zurück

Von Otto Fritscher, Feldafing

Den Vorwurf von Andreas Bienert, sein Bauvorhaben an der Koempelstraße unverhältnismäßig lange verzögert zu haben, will Feldafings Bürgermeister Bernhard Sontheim nicht auf sich sitzen lassen. Auf Anfrage der SZ äußerte er sich zum Verlauf des Bauprojektes. Bienert hatte zunächst Eigentumswohnungen, dann Reihenhäuser geplant, in dem Komplex der ehemaligen Diamantenschleiferei dann aber Flüchtlinge untergebracht. Nun lässt er den Komplex in Fabrik-Lofts mit Büros umbauen. Im Obergeschoss möchte er 15 Appartements bauen, wenn die Gemeinde zustimmt.

Sontheim widerspricht der Darstellung von Bienert. Eine Genehmigung des ursprünglichen Vorhabens sei nicht vom Gemeinderat verhindert worden, es habe "schlichtweg aufgrund des Baugesetzbuches keine Möglichkeit" gegeben, diese Pläne in einen Bebauungsplan umzusetzen. Sontheim weiter: "Es ist eine der vornehmsten Aufgaben einer Gemeinde, ihre städtebaulichen Ziele festzulegen. Die anschließend vorgelegten Pläne erfüllten diese Vorgabe nicht. Vor allem musste befürchtet werden, dass durch sein Bauvorhaben das Baurecht in der Umgebung deutlich ansteigt, was der Gemeinderat aus nachvollziehbaren Gründen unter allen Umständen vermeiden wollte."

Auch den "angeblichen Schaden an nicht gezahlter Gewerbesteuer in Höhe von 400 000 Euro an die Gemeinde" zweifelt Sontheim an: "Wenn Herr Bienert tatsächlich 400 000 Euro an die Gemeinde an Gewerbesteuer hätte zahlen müssen, so würde das einen Gewinn von 3,8 Millionen Euro voraussetzen, was ich für schlichtweg unmöglich für dieses Bauvorhaben halte." Auch den Verlust von Bienert, den der Immobilienkaufmann selbst auf rund 420 000 Euro beziffert hatte, will Sontheim so nicht gelten lassen. Er versichert, "die Verwaltung einschließlich mir" habe intensiv versucht, eine Lösung zu finden, die sowohl den Investoreninteressen als auch den städtebaulichen Zielen der Gemeinde entspricht. Bislang offenbar vergeblich.

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