Feldafing ist eine Insel der Seligen - zumindest was die Anzahl der Straftaten anbelangt. Denn in der Gemeinde wurden 2021 laut Kriminalstatistik nur 92 Straftaten verzeichnet, in diesem Jahr waren es bislang 22. Das ist der niedrigste Wert im gesamten Dienstbereich der Polizeiinspektion Starnberg. Darauf verwies Bürgermeister Bernhard Sontheim auf der Bürgerversammlung am Montag. Finanziell steht die Gemeinde ebenfalls gut da - trotz Corona und Energiekrise. "Unsere Liquidität hat sich hervorragend entwickelt", betonte der Rathauschef. Auch bei der Verschuldung sei man deutlich besser aufgestellt als der Landesdurchschnitt.
Die liegt jedoch daran, dass ein Grundstücksdeal geplatzt ist, der mit einem Kredit in Höhe von fünf Millionen Euro finanziert werden sollte. Zudem wurden einige Investitionen und Sanierungen verschoben, so dass die liquiden Mittel bislang "nur" von 9,23 Millionen auf 6,34 Millionen abgesunken sind. Allerdings muss der Sanierungsstau abgearbeitet werden. Für dieses Jahr sind 2,3 Millionen Euro vorgesehen, mittelfristig sogar 13,3 Millionen, beispielsweise für ein neues Feuerwehrhaus, Standbadsanierung, Breitbandausbau und die Digitalisierung der Schule.
Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum hatte die Gemeinde auf dem Kasernenareal geplant. Nun hat der Bund entschieden, dass die Kaserne auch künftig noch benötigt wird. Jahrelang sei die Gemeinde blockiert worden, so Sontheim. Nun gebe es Überlegungen, gemeindeeigene Grundstücke im Außenbereich zu entwickeln. Die Planungen auf dem ehemaligen Klinikgelände liefen ebenfalls nicht rund. Der Gewinner des Städtebauwettbewerbs habe kein Interesse daran, seinen Entwurf umzusetzen und rechtlich sei es nicht möglich, ihn abzukaufen.