Fairtrade-Tag in Feldafing:"Kloa g'haut"

Fairtrade-Tag in Feldafing: Hier kocht der Chef: Feldafings Bürgermeister Bernhard Sontheim und seine Frau Gabriele haben beim Fairtrade-Tag Kartoffelsuppe zubereitet.

Hier kocht der Chef: Feldafings Bürgermeister Bernhard Sontheim und seine Frau Gabriele haben beim Fairtrade-Tag Kartoffelsuppe zubereitet.

(Foto: Arlet Ulfers)

Bürgermeister Bernhard Sontheim kocht am Fairtrade-Tag sein eigenes Süppchen

Von Otto Fritscher, Feldafing

Es ist der größte Topf, der im Haushalt von Bernhard Sontheim aufzutreiben war, er fasst knapp 20 Liter. Darin köchelt an diesem lauen Sommerabend eine Kartoffelsuppe, angereichert mit Möhren, Lauch, Zwiebeln und Sellerie. Das Gemüse stammt aber nicht aus einem Supermarkt, sondern das hat Sontheim, der Feldafinger Bürgermeister, der heute im Nebenberuf Koch ist, im Naschgarten der Gemeinde geerntet. Auf dieser rund fünf mal zehn Meter großen Fläche hinter dem Kinderhaus in unmittelbarer Nähe zum Rathaus, sprießt auch das Gemüse, das Sontheim als Einlage in seine Kartoffelsuppe gegeben hat. Der Kochtopf steht auf einer elektrischen Kochplatte auf einer Bierbank, die auf dem Bahnsteig vor dem Sitzungssaal aufgestellt ist.

Anlass dafür, dass Sontheim den Kochlöffel schwingt, unterstützt von seiner Frau Gabriele und der Gautinger Umweltaktivistin Christiane Lüst, ist der Umstand, dass Feldafing ja Fairtrade-Gemeinde werden will, deshalb findet an diesem Donnerstag der zweite Fairtrade-Tag statt, Höhepunkt ist das gemeinschaftliche Suppeessen im Bürgersaal.

"Ja, ich koch' schon mal gerne mein eigenes Süppchen", sagt Sontheim und grinst. Die umstehenden Gemeinderäte wissen, dass er das auch durchaus politisch meint und nicken. Aber auch beim Probieren sind sie sich einig, dass Chefkoch Bernhard sich durchaus nicht nur mit Bebauungsplänen auskennt, sondern auch mit dem Kochen. Zwischendurch nimmt Sontheim immer wieder einen kräftigen Schluck aus dem Weißbierglas. "Dann schmeckt's besonders gut", wobei er offen lässt, ob er das Bier oder die Suppe meint. Eineinhalb Stunden lang habe er geschnitzelt und das Gemüse "kloa ghaut". Bleibt nur die Frage, wer die mehr als vier Kilo Kartoffeln geschält hat. Sontheim grinst wieder und deutet auf seine Frau.

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