Entscheidung im Gemeinderat Bernried:Neuer Standort für alten Pavillon

Bernried Bahnhof

Bald wieder da: Der einst umstrittene Pavillon am Bahnhof Bernried.

(Foto: Georgine Treybal)

Das Gebäude am Bahnhof Bernried war einst bei den Bürgern umstritten, mittlerweile jedoch lieben sie es. Im Zuge des barrierefreien Ausbaus der Gleisanlagen ist es abgerissen worden - nun wird es wieder aufgebaut

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Bernried

Die Bernrieder lieben den Pavillon an ihrem Bahnhof - und auch die Reisenden wussten ihn als Unterstand zu schätzen. Im Zuge des barrierefreien Ausbaus der Gleisanlagen musste er jedoch im Juli abgebaut werden. Nun soll er einen neuen Standort er im Bereich der Parkplätze bekommen. Dies hat der Gemeinderat vor kurzem befürwortet.

Walter Westermeier (SPD) und Wolfgang Mutter (FDP) stimmten gegen den Beschluss. Ihrer Meinung nach ist der ausgewählte Standort zu klein, zumal drei Parkplätze wegfallen, darunter auch die Behindertenparkplätze. Die Mehrheit der Räte indes gaben sich überzeugt, dass die Behindertenparkplätze verlegt werden können.

Die Auto-Stellplätze sind nach Angaben von Ingrid Klemm-Beyer (ÜFW) 10,10 Meter breit und der Pavillon 7,5 Meter. Es muss allerdings noch ein Durchgang für die Fußgänger frei bleiben. Der Pavillon soll als zusätzlicher Unterstand dienen, weil der überdachte Bereich am Bahnsteig zu klein ist. Zudem sollen auch die Fahrradständer in dem 60 Quadratmeter großen Gebäude untergebracht werden. "Wir schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe", erklärte Georg Malterer (ÜFW). "Ich finde ihn hineingequetscht", urteilte Mutter. Markus del Fabbro (fraktionslos) schlug vor einen Kostenvergleich mit einem Neubau anzustellen. Im Juli hatte das Gremium beschlossen für 15 000 Euro eine Fachfirma mit Auf- und Abbau zu beauftragen. Hinzukommen laut del Fabbro noch die Kosten für den Bau eines Fußwegs. Wie Bürgermeister Josef Steigenberger erläuterte, steht als Alternative eine Glasüberdachung der Fahrradständer zur Verfügung. Sie ist seiner Meinung nach erheblich kleiner und zudem teurer als der Pavillon. Nun sollen Vergleichsangebote eingeholt werden. Darüber hinaus wurde entschieden, Fahrradständer zu kaufen und einen anderen Standort für die Behinderten-Parkplätze zu suchen.

Die Gleisanlagen sollten schon 2012 umgestaltet werden. Doch der Eigentümer des Bahnhofs war mit den Planungen nicht einverstanden und die Verhandlungen mit der Bahn zogen sich hin. Im vergangenen Jahr wurde dann ein Kompromiss erreicht worden. Als letzte Bahnanlage auf der Strecke nach Kochel wird sie seit Juli für 1,6 Millionen Euro barrierefrei umgebaut, die sich Bund und Freistaat teilen. Im Zuge der Baumaßnahmen wollte die Bahn den Pavillon zunächst verkaufen. Doch Bürgermeister Steigenberger hatte den Interessenten darauf hingewiesen, dass das Bauwerk der Gemeinde und nicht der Bahn gehört. Als der Pavillon 1990 aufgestellt wurde, war er zunächst umstritten. Mittlerweile jedoch wollen ihn die Bernrieder unbedingt behalten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: