Energiewende:Nahwärmenetz in Seefeld hat sich erledigt

Weil es zu wenig Anschlüsse gibt, gibt Peter Schlecht sein Projekt auf

Es sollte eines der ehrgeizigsten Projekte in Seefeld werden, doch nun hat Peter Schlecht das geplante Nahwärmenetz in Oberalting "an den Nagel gehängt", wie er in der Gemeinderatssitzung am Dienstag bekannt gab. Grund: Es gibt zu wenig Anschlüsse, die Energiepreise seien einfach noch zu niedrig.

Vom Technologiepark bis zum Seefelder Krankenhaus hätte sich die Nahwärmeleitung erstrecken sollen. Hauptabnehmer hätten der Technologiepark mit der Gemeindeverwaltung, die Grundschule und die Klinik sein sollen. Doch das Krankenhaus lehnte ab. Im Sinne der Energiewende hatte die Gemeinde sogar angeboten, einen erhöhten Energiepreis zu zahlen. "Aber das geht nicht", sagte Schlecht, der als Eigentümer des gleichnamigen Holzhandels zusammen mit der Energiegenossenschaft Fünfseenland das Projekt stemmen wollte. Aber Schlecht ist auch Gemeinderat der Freien Wählergemeinschaft. Es sei den Bürgern "schwer vermittelbar", wenn ein Gemeinderat von der Gemeinde mehr Geld bekomme als üblich. Dem Vorwurf der Freunderlwirtschaft wolle er sich nicht aussetzen. Das vom Gemeinderat bereits genehmigte Kesselhaus auf seinem Betriebsgelände werde er auf alle Fälle bauen, "dann halt für uns".

Robert Benoist (Grüne) fand es "sehr schade", dass aus dem Nahwärmeprojekt nichts wird. Oswald Gasser (FDP) nannte das gar "tragisch" und schlug vor, das Ganze noch einmal zu überdenken.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: