Seit 2003 existiert der Lidl-Markt an der Landsberger Straße 16 in Gilching, und seitdem, so könnte man sagen, ist er von Märkten des Konkurrenten Aldi regelrecht umzingelt worden. Diese stehen im Gewerbegebiet Gilching Süd, in Germering und neuerdings auch in Alling. Nun will der Lebensmittel-Discounter offenbar aufrüsten: Der bestehende Markt in Gilching soll abgerissen und durch einen größeren und moderneren Neubau ersetzt werden. Entsprechende Pläne lagen dem Gilchinger Bauausschuss kürzlich vor. Doch zunächst muss ein Bebauungsplan beschlossen werden, was nach Auskunft von Max Huber, Leiter des Bauamts im Gilchinger Rathaus, noch ein halbes bis ein Jahr dauern kann. Erst dann kann Lidl den Bauantrag einreichen, über den dann das Landratsamt entscheiden wird.
"Das wird keine Satteldachhütte, die auf der grünen Wiese steht", erklärt Huber. Vielmehr plane Lidl einen integrierten Standort mit einem begrünten Flachdach. Der Standort an der Landsberger Straße liege nicht weit vom Ortszentrum entfernt und sei auch mit dem Öffentlichen Personen Nahverkehr gut zu erreichen. Lidl plant einen Baukörper, durch dessen Fenster Tageslicht in den Verkaufsraum fallen soll - eine Neuheit bei vielen Discount-Märkten. Die Verkaufsfläche soll von aktuell rund 800 auf 1450 Quadratmeter erweitert werden. Damit könnte das Sortiment erweitert und ansprechender präsentiert werden. Lidl spricht von einem "moderneren und zukunftsfähigeren Lebensmittelmarkt". Im Tiefgeschoss des maximal 75 Meter langen und 6,80 Meter hohen Gebäudes soll eine Tiefgarage mit mindestens 50 Plätzen gebaut werden. Eine Besonderheit dürfte dabei die Rolltreppe sein, die von den Geschäftsräumen in die Tiefgarage hinunterführt. Es wäre - nach heutigem Stand - die erste Rolltreppe in Gilching. Auch ein Aufzug ist vorgesehen. Stellplätze für Autos sind nicht nur in der Tiefgarage, sondern auch oberirdisch geplant. Dazu kommen Ladestationen für Elektroautos und eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach des Discounters.
"Ein Lebensmittelmarkt an dieser Stelle ist wichtig für uns, denn wenn die Bebauung auf der Gilchinger Glatze fertig ist, wohnen dort bis zu 1700 Menschen", sagt Huber. Das sahen offenbar auch die Mitglieder des Gilchinger Bauausschusses so: Sie stimmten mit acht gegen eine Stimme für die Aufstellung und Weiterführung des Bebauungsplans. Wenn alles glatt läuft, könnte im nächsten Jahr mit dem Bau begonnen werden, sagt Max Huber.