Schon Louis Armstrong besang die luzide Kraft der Natur: "I see trees of green, red roses too/I see them bloom for me and you" heißt es in der ersten Zeile seines Lieds "What a Wonderful World". So ähnlich muss es auch der ehemalige Starnberger Landrat Max Irlinger empfunden haben, als er 1948 - 20 Jahre vor Armstrongs Lied - auf die Idee kam, Bürger für ihren Blumenschmuck auszuzeichnen. Die Idee kam so gut an, dass sie auch noch 70 Jahre später auf fruchtbaren Boden fällt. 220 Bürger hat Landrat Karl Roth am Samstag für ihr gärtnerisches Wirken mit einer handgetöpferten Keramik in Form einer Rosenkugel ausgezeichnet. "Seitdem es die Auszeichnung gibt, ist der Blumenschmuck an Häusern und in Gärten durch die Jahrzehnte ein wesentlicher Faktor der Ortsgestaltung geblieben", betonte Roth in seiner Gratulationsrede.
Die florale Gestaltung der Gärten und Terrassen, Hauswände und Balkone ist dabei so farbenfroh und vielfältig wie es Blumen und Pflanzen gibt. Ob ein karmesinroter Rosenstock am Hauseingang wie bei Brigitte Hefel in Feldafing oder ein Blumenbeet und Efeu an der Hauswand wie bei Elfriede Feigl in Gauting: die Schönheit der Natur zeigt sich kraftvoll und verspielt. Ein Mann, der sich schon seit 1973 der Gartenarbeit verschrieben hat, ist Toni Aigner. Der 81-Jährige, der 22 Jahre lang Lehrer und Schulleiter an der Carl-Orff-Schule in Andechs war, kann sich noch gut an seine erste Pflanzung erinnern. Vier Apfelbäume seien das gewesen in seinem Garten in Tutzing. Nur einer davon hat überlebt - zu viel gepflanzt auf zu wenig Platz, ein typischer Anfängerfehler. Das passiert ihm seitdem nicht mehr. Sein Haus in Tutzing ist umringt von Grün. "Mein Garten ist eine Bienenweide par excellence", sagt Aigner glücklich. Und: "Wenn's meinem Garten gut geht, geht's mir auch gut."