Claus Vogt reckt den Zeigefinger in Richtung des roten Norwegerhauses. "Reißen Sie mir das Haus nicht ab", ruft er. Vor dem alten Künstlerhaus am Ammersee stehen sich am Montag Vogt und zwei Mitarbeiter des Landsberger Landratsamtes gegenüber. Auch die Polizei ist da. "Wir beseitigen dieses Gebäude", antwortet eine Behördenvertreterin trocken.
Durch einen unbedachten Umbau war das denkmalgeschützte Haus, in dem früher der Künstler Hans Beat Wieland gelebt hat, vor 17 Jahren zum Schwarzbau geworden. Seitdem droht dem Haus der Abriss. Und nun will die zuständige Kreisbaubehörde auch tatsächlich ernst machen. Da half es selbst nichts mehr, dass Vogt jüngst angeboten hat, das Haus in den Originalzustand zurück zu versetzen und daraus ein Museum zu machen. Der eigentlich für Montag angekündigte Abriss hat allerdings noch nicht stattgefunden. Die Bagger waren noch anderweitig beschäftigt.
Die Fenster sind schon raus: Vertreter der Interessensgruppe bauen das Hans-Beat-Wieland-Haus langsam zurück, um wenigstens ein paar Teile zu retten.
(Foto: Franz Xaver Fuchs)Das letzte Wörtchen in der Angelegenheit scheint auch noch nicht gesprochen zu sein: Vogt hat beim Verwaltungsgericht München einen Eilantrag gestellt. Und auch die Interessensgruppe, die sich für das Museum einsetzt, gibt noch nicht auf: Jürgen Möhring von der Interessensgruppe hat sich an Ministerpräsident Markus Söder gewandt.