Der Abriss der seit Mai geräumten Kultkneipe "Fuchs und Has" ist beschlossene Sache: Im zweiten Anlauf hat der Bauausschuss des Dießener Gemeinderats der Bauvoranfrage für das Grundstück Dettenhofen 1 das Einvernehmen erteilt. Demnach dürfen auf der Parzelle des Gasthauses, das bis aufs 17. Jahrhundert zurückgeht, ein Dreispänner, ein Doppelhaus und zwei Einfamilienhäuser errichtet werden. Im Januar hatte das Gremium die Pläne eines Münchner Investors noch einstimmig zurückgewiesen, obwohl die Rathausverwaltung Zustimmung empfohlen hatte. Auch die übergeordnete Behörde am Landratsamt hielt die Ablehnung für nicht gerechtfertigt, weil sich die geplanten Gebäude in die Umgebung einfügten. Bei der Wiedervorlage in der jüngsten Sitzung schloss sich die Mehrheit der Gemeinderäte an: Die Pläne wurden mit sieben gegen drei Stimmen positiv beschieden.
Allerdings wurde abermals grundsätzliche Kritik an den Plänen laut: "Wenn wir noch den gestalterischen Auftrag des Gemeinderats erfüllen wollen, dürfen wir nicht zustimmen," sagte Michael Hofmann (Bayernpartei). Marc Schlüpmann (Grüne) fand, dass sich Dachneigung und Firsthöhe nicht in die Umgebung einfügen. "Irgendwo werden wir Wohnraum schaffen müssen", meinte Jürgen Zirch (CSU) - Gabriele Übler (Grüne) wollte dies jedoch "nicht auf Teufel komm raus schaffen".
Den Plänen zufolge können die neuen Häuser bis 11,50 Meter hoch aufragen, auf dem Grundstück lassen sich 446 Quadratmeter überbauen. Der Bestand aus Gaststätte, Wohnhaus und Scheune umfasst eine Grundfläche von 479 Quadratmeter Fläche. Die Kultur- und Ausflugsgaststätte in Dettenhofen hatte Stephan Wilkening 24 Jahre lang betrieben. Im Internet dankt der Wirt seinen treuen Gästen und "Tante Corona, die dafür gesorgt hat, dass wir entspannt ausziehen konnten und bei der Abschlusssause nicht doch noch Irgendsoeinvollpfosten vom First gefallen ist." Über seine weiteren Pläne will Wilkening derzeit keine Auskunft geben.