Dießen/Utting:Geschrumpfte Pläne

Ausbau des Triebhofs bei Dießen wird wesentlich kleiner

Von Armin Greune, Dießen/Utting

Vor zehn Jahren hatten die Eigentümer des Triebhofs noch große Pläne: Sie wollten ihr Anwesen, das isoliert zwischen Rieden und Holzhausen liegt, nach der Aufgabe der Landwirtschaft zu einem großen Sport- und Wellness-Hotel ausbauen. Vorgesehen waren 78 Betten und ein Lokal für 140 Gäste, Swimmingpool, Tennisplätze, ein Golf-Übungsparcours, Reitplätze und Pferdeboxen.

Während der Dießener Gemeinderat dem Vorhaben am äußersten Nordrand der Kommune mehrmals mit knappen Mehrheiten zustimmte (O-Ton 2009: "Da draußen belasten wir keinen"), regte sich im Uttinger Ortsteil Holzhausen Widerstand. 649 Unterschriften wurden gegen das Projekt gesammelt, das auf acht Hektar Fläche im Landschaftsschutzgebiet und an der Grenze zum Naturschutzgebiet Seeholz aus dem Boden gestampft werden sollte.

2011 entpuppte sich der Tourismuskomplex als Luftschloss: Die Bezirksregierung entschied, "dass eine Bauleitplanung in isolierter Lage im Außenbereich dem Anbindungsgebot widerspricht und nicht genehmigungsfähig ist". Vor eineinhalb Jahren klopften daher die Eigentümer des Triebhofs beim Dießener Bauausschuss mit wesentlich bescheideneren Erweiterungswünsche an. Ihre Anfrage, ob anstelle der Scheune ein Café mit 71 Quadratmeter großem Wintergarten und drei Fremdenzimmern im Obergeschoss möglich ist, beschieden die Gemeinderäte abermals positiv - vorbehaltlich einer Überprüfung des Landratsamts, wie das Vorhaben mit dem Baugesetz zu vereinbaren sei.

Die Untere Baubehörde aber beschied, dass selbst diese Ausbaupläne zu weit griffen: Auf dem Außenbereichs-Grundstück müsse die äußere Gestalt der Gebäude im Wesentlichen gewahrt bleiben, was einen zweistöckigen Ersatzbau mit Anbau für die eingeschossigen Scheune ausschließe. Mehr als ein Jahr später lagen dem Dießener Bauausschuss in der jüngsten Sitzung abermals reduzierte Bauwünsche vor: Nun soll der Ersatzbau 1,30 Meter niedriger ausfallen als zuvor geplant und der Wintergarten nur noch 27,5 Quadratmeter groß werden. D as Landratsamt hat bereits Zustimmung signalisiert und auch der Dießener Bauausschuss hatte keine Einwände. Michael Hofmann merkte nur an, wie sehr das einstige Großprojekt geschrumpft ist: Von dreistöckigen Neubauten mit 800 Quadratmeter Grundfläche zum Wintergarten in Wohnzimmergröße.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: