Süddeutsche Zeitung

Dießen:Sommerliche Wunderwelt

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Ortsansässige Kunsthandwerker und Künstler stellen im Pavillon Arbeiten aus, die als Souvenir dienen könnten.

Von Katja Sebald, Dießen

Die Dießener Kunsthandwerker und Künstler können auf eine lange Tradition zurückblicken. Zinnfiguren und Töpferwaren wurden in Dießen bereits im 18. Jahrhundert hergestellt, und im 19. Jahrhundert ließen sich die ersten Maler am Ammersee nieder. Nicht ganz so lange, aber immerhin seit mindestens 1927 werden in den Seeanlagen Erzeugnisse aus Dießener Ateliers und Werkstätten als Andenken an Urlauber verkauft. In dieser Tradition steht die erfrischende kleine Ausstellung "An Dießen denken" im Pavillon der Arbeitsgemeinschaft Dießener Kunst, die am vergangenen Wochenende zur Einweihung der neu gestalteten Seeanlagen eröffnet wurde.

Generationen von Sommerfrischlern und Ausflüglern haben in dem 1939 erbauten und in den 1950er Jahren von Sep Ruf umgestalteten Pavillon nach Souvenirs gesucht. Auch einige der traditionellen Werkstätten sind bereits in der dritten Generation in der Ausstellung vertreten. Zinnfiguren aus einer der beiden alteingesessenen Manufakturen oder ein schönes Stück aus einer der zahlreichen Töpfereien sind auch heute noch die beliebtesten Mitbringsel aus Dießen. Darüber hinaus kann man aber auch Schmuck und Lederwaren, Schmiedearbeiten, geschnitzte Fische, Holzfiguren, Textil- und Glaskunst, Schönes aus Papier, kunstvolle Fotografien, kleine Gemälde, Drucke und Zeichnungen kaufen.

Die Bildhauerin Katharina Andress und die Schmuckgestalterin Barbara Trede hatten die Idee, eine Auswahl von handgemachten originellen Andenken an einer Wand des Ausstellungsraums als Kunstinstallation und in neuen Zusammenhängen zu präsentieren. Und so sind bezaubernde Objektkästen und Bilderzählungen entstanden, in denen die kleinen Ammerseedampfer aus Zinn den Dampfern auf den Miniaturgemälden von Annunciata Foresti begegnen oder direkt vor dem festlich beleuchteten Partydampfer vor Anker gehen, den Noah Cohen fotografiert hat. Die hübschen Schmuckanhänger von Barbara Trede, für die sie Abdrücke von Dießener Seegras und vom Dießener Dampfersteg genommen hat, baumeln an bunten Bändern direkt vor dem Marienmünster, das aus den Zinngießerei von Wilhelm Schweizer kommt. Ebenfalls aus Zinn ist das Zebra, das neugierig die von Katharina Andress geschnitzten Badenden beäugt. Auch Papierboote und Holzfische sind in dieser sommerlichen Wunderwelt unterwegs.

Der Pavillon der Arbeitsgemeinschaft Dießener Kunst ist bis Ende Oktober täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

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