Am Ammersee:Ausgebrochene Kuhherde verwüstet Gärten

Entlaufende Kühe haben am Donnerstagabend in Riederau einen Polizeieinsatz ausgelöst. (Symbolbild) (Foto: Peter Kneffel/dpa)

15 Rinder stapfen in Panik durch Blumenbeete. Ein Landwirt wird überrannt und verletzt. Sogar die Ammerseebahn muss für zwei Stunden den Betrieb unterbrechen.

Eine entlaufene Kuhherde hat am Donnerstagabend am Westufer des Ammersees erhebliche Schäden angerichtet; ein Tier rannte einen Landwirt nieder, der dabei mittelschwer verletzt wurde. Gegen 18 Uhr hatten mehrere Anrufer die Polizei verständigt, weil sie in den Dießener Ortsteilen Riederau und Bierdorf eine frei laufende Kuh gesehen hatten – die sich angeblich auch auf den Gleisen der Ammerseebahn aufhielt. Daraufhin rückten drei Streifenwagenteams aus, um gemeinsam mit den örtlichen Landwirten zu versuchen, die Kuh einzufangen. Bevor dies gelang, raste das verschreckte Rind durch mehrere Anwesen am Seeweg-Süd, riss dabei die Gartenzäune nieder und hinterließ unübersehbare Schäden.

Erst gegen 23 Uhr wurde klar, dass es sich bei der Kuh um keine „Einzeltäterin“ handelte. Die Dießener Wache erhielt erneut Meldungen über frei laufende Tiere: Offenbar waren insgesamt 15 Rinder ausgebrochen. Beim Versuch, sie einzufangen, wurde ein 36-jähriger Landwirt aus Dießen von einer Kuh überrannt und so schwer verletzt, dass er in ein Münchner Krankenhaus gebracht werden musste. Laut Polizei befindet sich der Mann inzwischen wieder auf dem Weg der Besserung.

Um auch der letzten, mittlerweile in Panik geratenen Kuh Herr zu werden, musste ein Tierarzt aus der Weilheimer Gegend hinzugezogen werden. Der Veterinär konnte das Tier betäuben und unverletzt ihrem Besitzer übergeben.

Während der Aktion kam der Verkehr auf der Ammerseebahn komplett zum Erliegen. Von 18.15 bis 20.15 Uhr fuhren zwischen Utting und Dießen keine Züge, für die Fahrgäste konnte aber so kurzfristig kein Schienenersatzverkehr mehr organisiert werden.

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