2026 gehört sie für alle Kommunen zum Pflichtprogramm, in Dießen wird sie wohl noch heuer eingeführt werden: Die offene Ganztagsschule soll von September an die bisherige Mittagsbetreuung an der Carl-Orff-Schule ablösen. Dazu wird die Gemeinde die Trägerschaft übernehmen, die bislang ein Förderverein leistet. Hauptgrund für den Wechsel ist die gestiegene Nachfrage: Noch stehen etwa 25 Kinder für einen Mittags- oder Ganztagsplatz auf der Warteliste. Deshalb entschied sich der Marktgemeinderat jüngst bei einer Gegenstimme, gleich die offene Ganztagsschule anzubieten, auf die Eltern in drei Jahren ohnehin Anspruch haben.
Voraussetzung ist freilich, dass sich genügend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden lassen. Denn mit der Ganztagsschule ist eine Aufstockung des Personals verbunden. Der Verein setzt derzeit zwei Teilzeitkräfte und drei geringfügig Beschäftigte ein, die Mehrzahl wäre bereit, weiter in Dießen zu arbeiten. Vom kommenden Unterrichtsjahr an sind sieben Vollzeitstellen vorgesehen, um 120 Kinder über die Schulstunden hinaus betreuen zu können. Das Angebot läuft von Montag bis Freitag bis mindestens 14 Uhr und maximal bis 15.30 Uhr - wie auch bisher. Für die Marktgemeinde ist die Umstellung dennoch kostspielig: Allein für das Personal fallen jährlich 320 000 Euro an, die Hälfte davon übernimmt der Freistaat. Zur Mittagsbetreuung hat Dießen bisher lediglich 20 000 Euro beigesteuert. Für die Eltern hingegen wird es günstiger: Sie mussten für die Mittagsbetreuung bisher rund hundert Euro monatlich bezahlen, die Ganztagsschule ist bis auf freitags kostenlos.
