Süddeutsche Zeitung

Dießen:Einbahnstraßen - auch für Biker

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Gemeinderat erteilt Radfahrverkehr in Gegenrichtung eine Absage

Von Armin Greune, Dießen

Den Radverkehr fördern: Mit diesem Ziel sind die Freien Wähler im Kommunalwahlkampf angetreten. Umsetzen wollte dies die stärkste Gemeinderatsfraktion nun mit einem Antrag, Radlern auf den drei Dießener Einbahnstraßen die Fahrt in Gegenrichtung zu erlauben. Doch in zwei von drei Fällen fanden sich dazu in der jüngsten Sitzung keine Mehrheiten.

Und für den Reithenweg in Riederau müsste zunächst die Einmündung in die Staatsstraße 2055 entschärft werden. Dießens Hauptverkehrsader biegt dort nach Westen ab, an der Außenseite der Kurve sind Bahnhof und beschrankter Gleisübergang angebunden. Die Dießener Polizei sah vom Reithenweg einbiegende Radler in Gefahr und plädierte dafür, die Einbahnregelung in westlicher Richtung beizubehalten. Der Gemeinderat beschloss mit 15 gegen zehn Stimmen, zunächst mit Bahn und Straßenbauamt zu verhandeln, um an dieser Stelle eine Querungshilfe zu erhalten. Allerdings bemühe man sich darum schon seit Jahrzehnten vergebens, warf Herbert Kirsch (Dießener Bürger) ein, der bis heuer 24 Jahre lang Bürgermeister der Gemeinde war.

Im Fall der Johann-Michael-Fischer-Straße hatte die Polizei keine Einwände, den Abschnitt zwischen Leutzenseeweg und Rotter Straße für Radler in beiden Richtungen freizugeben. Doch die meisten Gemeinderäte sahen wenig Sinn darin, weil neben der asphaltierten Fahrbahn ohnehin ein Fuß und Radweg verläuft. Schließlich stimmten nur die sechs FW-Gemeinderäte für ihren Teilantrag. Für eine freie Fahrt der Radler bergauf in der Schützenstraße machten sich hingegen auch Vertreter der Grünen stark. Dabei hatte selbst der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club davon abgeraten, weil die Straße wegen der parkenden Autos zu schmal sei und an den Einmündungen Gefahrenstellen entstünden. Letztlich wurde auch dieser Teilantrag mit 10 gegen 14 Stimmen abgelehnt.

Mehr Erfolg hatten die Freien Wähler mit ihrem Vorstoß, zwischen den Ortsteilen Lachen Bierdorf und Riederau einen Rad- und Fußweg über die Felder westlich der Staatsstraße 2055 zu schaffen. Ein Teilabschnitt im Norden auf Gemeindegrund wird bei geringem Aufwand ausgebessert, über die Reststrecke soll erneut beraten werden.

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Quelle:
SZ vom 22.09.2020
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