Die Marktgemeinde Dießen will den geplanten Mietwohnungsbau anstelle des vormaligen Gasthofs "Drei Rosen" offenbar unter eigener Regie realisieren. Zur jüngsten Gemeinderatssitzung war der Architekt Peter Kellerer eingeladen, um über mögliche Wettbewerbsverfahren für die Planung zu referieren. Dabei erwies er sich freilich als ziemlich dürftig vorbereitet: Wie Kellerer freimütig einräumte, kenne er bislang weder das Grundstück an der Ecke Schützenstraße/Klosterberg noch Dießen aus persönlicher Anschauung. Er sei er auch nicht darüber informiert worden, was nach Abriss des Altbestands auf dem 1700 Quadratmeter großen Areal entstehen soll.
Dabei hatte der Gemeinderat bereits vor gut einem Jahr einstimmig beschlossen, dort bezahlbaren Wohnraum für Einheimische zu schaffen. Offen blieb nur die Frage, ob die Kommune den Bau selbst abwickeln will. Inzwischen ist sich das Gremium aber weitgehend einig, dass die Marktgemeinde selbst als Bauherr auftreten will. Man sollte wie beim Sozialwohnungsbau in Neudießen vorgehen, meinte Petra Sander (parteilos) - also zunächst Ausführungsvorgaben erarbeiten und dann gezielt bei vier bis fünf Planungsbüros Angebote einholen. Florian Zarbo (FW) ergänzte, dass im kommunalen Wohnraumförderungsprogramm Vorgaben etwa zur Barrierefreiheit und dem Einsatz regenerativer Energien vorgesehen sind - Zarbo ist als kaufmännischer Vorstand des Uttinger Kommunalunternehmens dort für Bau und Vermietung von 88 Mietwohnungen für Einheimische zuständig. Der Gemeinderat entschied einstimmig, im Kreis einzelner Fraktionsvertreter den Auslobungstext festzulegen, mit dem ein Planungsbüro gefunden werden soll.