Dießen:Die Freiheit des Geistes

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Augustinum lädt wieder zu den "Dießener Filmtagen" ein

Immer, wenn der goldene Oktober dem grauen Novembernebel weichen muss, ist es wieder so weit: Das Augustinum lädt zu den "Dießener Filmtagen" in seinen großzügigen Kinosaal ein - heuer bereits zum 21. Mal. Zwar sind keine Previews, unterschätzte Erstlinge oder verschollene Leinwandschätze für Cineasten zu erwarten. Aber das Publikum darf mit einem anspruchsvollen Programm rund ums Thema Schule, Lernen und Geistesfreiheit rechnen, dessen Streifen eventuell sogar ein Wiedersehen lohnen. Und nach jedem Film werden Zuschauer und Experten zur Gesprächsrunde ins Café gebeten.

Zum Auftakt wird nach der Eröffnung durch Bürgermeister Herbert Kirsch am Donnerstag, 8. November, um 19.30 Uhr der "Club der toten Dichter" gezeigt. Peter Weirs Spielfilm aus dem Jahr 1989 über einen unkonventionellen Lehrer an einem konservativen Internat gilt heute als moderner Klassiker und beste darstellerische Leistung von Tom Hanks. Den größten Eindruck aber hinterlässt Ethan Hawke als Schüler in seiner ersten Hauptrolle. Am Freitag, 9. November, folgt "Das schweigende Klassenzimmer", der ein Ereignis aus den eisigsten Tagen des Kalten Kriegs aufgreift: Lars Kraume hat das Drama über einen Schülerprotest 1956 in der DDR im Vorjahr in Szene gesetzt. Zum Filmgespräch wird der Filmkritiker Zoran Gojic erwartet. Am Samstag folgt Pascal Plissons 2013 entstandener Dokumentarfilm "Auf dem Weg zur Schule", der Kinder in Kenia, Marokko, Indien und Argentinien begleitet. Die Amnesty International Gruppe Ammersee gestaltet die Diskussion.

"Die brillante Mademoiselle Neïla" wird am Montag, 12. November, gezeigt: Yvan Attal hat darin 2017 den Kampf einer Jurastudentin mit Migrationshintergrund gegen ihren selbstgefälligen Professor dargestellt; das Filmgespräch danach gestaltet der Regisseur Konstantin Moreth. Zum Abschluss läuft am 13. November Milos Formans "Hair", den anschließend Autor Peter Erlmann kommentiert. Die Verfilmung aus dem Jahr 1979 passt zum Jahresmotto des Augustiums, das heuer unter dem Titel "Tapetenwechsel" an die bewegten 1960er Jahre erinnern will. Während der Filmtage ist zudem ein Büchermarkt im Augustinum ganztags geöffnet.

© SZ vom 06.11.2018 / arm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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