Erholungsgelände am Ammersee:Dießen plant weitere Badestelle

Erholungsgelände am Ammersee: Im Erholungsgelände St. Alban sind nun SUP-Boards auch formell erlaubt. Für den kleinen Levin war freilich im Sommer das Baggern in der Sandgrube der Hauptspaß.

Im Erholungsgelände St. Alban sind nun SUP-Boards auch formell erlaubt. Für den kleinen Levin war freilich im Sommer das Baggern in der Sandgrube der Hauptspaß.

(Foto: Nila Thiel)

Der Gemeinderat will außerdem prüfen lassen, ob wieder ein Floß für Schwimmer vor St. Alban verankert werden kann.

Von Armin Greune

Kaum ist die Saison abgeschlossen, widmet sich der Dießener Gemeinderat wieder seinen öffentlichen Badestellen: Gleich drei Tagesordnungspunkte standen dazu am Montagabend in der ersten Sitzung nach der Sommerpause an. So beschloss man einstimmig eine Änderung der Freizeitanlagensatzung, um nun auch formell das Verbot aufzuheben, (Paddel-)Surfbretter in die kommunalen Erholungsgelände mit Seezugang St. Alban und Riederau mitzubringen. Bereits im Mai hatte man entschieden, an beiden Badestellen Aufbewahrungsmöglichkeiten für SUPs anzubieten, was der Bauhof inzwischen umgesetzt hat.

Der Gemeinderat ist sich einig: Es soll geprüft werden, ob ein Badefloß verankert werden kann

Außerdem wurde Hoffnung laut, vor St. Alban doch wieder ein Badefloß oder Holzkreuz für Schwimmer im Seeboden verankern zu können. Im März 2019 hatte man dort alle unfallträchtigen Einrichtungen abgebaut und die vormaligen Strandbäder zu Freizeitarealen erklärt, für die kein Eintritt mehr verlangt wurde. Anderenfalls befürchtete die Gemeinde ein erhebliches Haftungsrisiko, da keine Überwachung des Badebetriebs gewährleistet werden konnte. Inzwischen scheint die Rechtslage anders beurteilt zu werden: Die Stadt Weilheim hat jedenfalls nach juristischer Beratung und in Absprache mit der kommunalen Haftpflichtversicherung je ein neues Rettungsfloß und -kreuz im Dietlhofer See eingebracht. Auf Antrag der Fraktionen von CSU und Grünen beschloss nun auch der Dießener Rat einstimmig, prüfen zu lassen, ob man wieder ein Badefloß im See verankern dürfe. Die Rathausverwaltung soll sich dazu mit dem Versicherungsträger und Fachanwälten beraten.

Mehr Gesprächsbedarf ergab sich zur Gestaltung des Uferabschnitts zwischen der Segelgemeinschaft Augsburg (SGA) und dem Seerestaurant St. Alban. Das etwa 4000 Quadratmeter große, früher von Dauercampern belegte Areal konnte Perzuls Vorgänger Herbert Kirsch 2020 in den letzten Stunden seiner Amtszeit erwerben - nach einem zwei Jahrzehnte währenden Rechtsstreit mit der Stadt Augsburg und der SGA. Am Montag präsentierte nun Landschaftsarchitektin Johann Vogl einen Vorentwurf, wie die derzeit brachliegenden Fläche zum Erholungsgelände aufgewertet werden könnte. Zuvor müsste allerdings noch genauer untersucht werden, wieviel Oberboden im Südteil des Grundstücks wegen Altlasten auszutauschen ist. Außerdem seien das Kiesufer und die Seggenbestände sowie ökologisch wertvolle Quellfluren als gesetzlich geschützte Biotoptypen zu schonen.

Die Planerin schlug einen unbefestigten Weg vor, der in Nord-Südrichtung mittig durchs Gelände verlaufen soll. Entlang der Seestraße soll es von einer Hecke begrenzt werden, die im Süden und Norden je einen Zugang lässt. Den alten Baumbestand will Vogl bis auf kleinere Strauchgruppen und "nicht standortgerechte Obstbäume" erhalten und mit weiteren Schattenspendern ergänzen. Für die Umgestaltung veranschlagte die Planerin 212 000 Euro, 65000 Euro davon für die Ausstattung mit Bänken und Fahrradständern. Ihr Entwurf wurde bei fünf Gegenstimmen angenommen. Hanni Baur (SPD) regte an, eine Feuerstelle in die Planung einzubeziehen. Diesen Wunsch hatten Jugendliche ebenso wie das Badefloß kürzlich in einem Zukunfts-Workshop geäußert.

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