In seiner launigen Ansprache vor der versammelten Politprominenz des Fünfseenlands hat Landrat Karl Roth kräftig ausgeteilt. Vor allem die eigenwillige Amtsführung der Starnberger Bürgermeisterin Eva John sind ein willkommener Fundus für spöttische Anmerkungen. Ein paar Kostproben:
"Nachdem heute ab 20 Uhr auch ein Konzert in der Starnberger Schlossberghalle stattfindet, ist hier ein besonderes Maß an Eile geboten. Wie ich lesen konnte, verlässt Bürgermeisterin Eva John gerne frühzeitig Veranstaltungen, um heimische Konzerte zu genießen. Bevor ich also nachher zu spät dran bin mit meiner Begrüßung, vorsorglich schon mal herzlich willkommen liebe Eva. Und damit diese Begrüßung nicht so ganz zusammenhanglos daherkommt, begrüße ich auch gleich noch unseren neuen Leiter der Rechtsaufsicht im Landratsamt Holger Albertzarth."
"Folgende Schlagzeile habe ich in der Starnberger SZ gelesen: "Weßling fürchtet um Ortsbild". Und man sieht, Zeitunglesen bildet. Denn, lieber Michi Muther, bis dahin wusste ich nicht, dass Weßling überhaupt ein Ortsbild hat.'
"Einer der glühendsten Verfechter unserer neuen Landkreis-Marke ist unser Bürgermeister-Sprecher Rupert Monn. Und so soll er in einem flammenden Statement nach der Vorstellung gesagt haben: 'Ich hätts ned braucht, aber jetzt hammas halt'."
"Der Inninger Bürgermeister Walter Bleimaier ist beim Landkreislauf zwei Minuten schneller gelaufen als ich. Und das nach seiner Aussage auch noch ohne Training. Ich war mir sicher: Das kann nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Und siehe da, die anschließende Videoanalyse gab mir recht. Bürgermeister Bleimaier ist nur so schnell gerannt, weil ihn ein Schwarm Mücken verfolgt hat."
"Die Gautinger Bürgermeisterin Brigitte Kössinger hat sich was ganz besonderes ausgedacht, um die Aufenthaltsdauer in Gauting deutlich zu erhöhen: die flächendeckende Einführung von Tempo-30-Zonen. Auf Grund dieser Maßnahmen brauchen Autofahrer jetzt deutlich länger durch den Ort. Alleine dadurch ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Gauting in der ersten Jahreshälfte auf 1,5 Stunden nach oben geschnellt. Und ich sage Ihnen: Eineinhalb Stunden in Gauting sind fast so schlimm, wie eineinhalb Jahre offener Vollzug in Rothenfeld."
"Liebe Veganerinnen und Veganer, liebe Vegetarierinnen und Vegetarier, liebe sonstige Fleischallergiker. Der Hauptgang wird bei Ihnen vermutlich ein lang anhaltendes Trauma auslösen. Um dem entgegenzuwirken, haben wir daher beim Nachtisch ihre Lebensweisen voll und ganz berücksichtigt und auf die Verarbeitung von Fruchtfleisch verzichtet."