Ausreise aus der DDR:"Als die Tomaten auf den Tisch kamen, waren die Kinder fassungslos"

Lesezeit: 6 Min.

Martina Schoeneich hat ein Buch über ihre Ausreise aus der DDR geschrieben. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Martina Schoeneich reiste 1981 mit ihrer Familie aus der DDR aus, nach zwei Jahren Bespitzelung und Erniedrigung. Schon die Eltern der Dießenerin hatten fliehen wollen - doch ein Telegramm und der Mauerbau am 13. August 1961 hatten das verhindert.

Von Carolin Fries, Dießen

"M. lebensgefährlich erkrankt, bitte sofort kommen." Dieser Satz hat das Leben von Martina Schoeneich nachhaltig geprägt. Ihre Großmütter hatten die Zeilen per Telegramm an die Eltern des damals acht Jahre alten Mädchens geschickt. Sie waren am 11. August 1961 mit dem Zug aus der DDR nach West-Berlin und weiter zu Verwandten ins Sauerland geflohen. Ihre Tochter wollten sie nachholen. Dass das DDR-Regime zwei Tage später die Mauer baute, "das konnte keiner ahnen", erzählt Martina Schoeneich rückblickend. Die Großeltern jedenfalls bekamen es mit der Angst zu tun, ihre Eltern kamen zurück und waren den Großmüttern ziemlich sauer, als sie ihre "schwerkranke" Tochter daheim im Hof spielen sahen.

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