Das bringt das Jahr 2015:Schulangst

Für Landrat Roth wird die Bildungspolitik zum Maß aller Dinge. Seine Glaubwürdigkeit und die seiner Partei stehen auf dem Spiel. Denn Roth und die CSU haben viel vor zwei Jahren vor den Wahlen versprochen.

Von Wolfgang Prochaska

Es wird die Nagelprobe für Landrat Karl Roth. Seine Glaubwürdigkeit und die seiner Partei, der CSU, stehen auf dem Spiel. Denn Roth und die CSU haben viel vor zwei Jahren vor den Wahlen versprochen. Eine Fachoberschule sollte der Landkreis Starnberg erhalten und ein Gymnasium im westlichen Landkreis. Kultusminister Ludwig Spaenle hatten es versprochen und auch Ministerpräsident Horst Seehofer. Beide waren damals in Andechs und erhielten für ihr Versprechen viel Applaus. Zweimal ist der Landkreis mit seinem Standort Gilching, wo die Fachoberschule hinkommen sollte, gescheitert. Immer lehnte das Ministerium wegen angeblich zu niedriger Schülerzahlen Gilching ab. Nun soll Starnberg als neuer Standort für entsprechendes Interesse bei den Schülern sorgen.

Andechs Empfang CSU

Beim CSU-Neujahrsempfang in Andechs im Januar 2013 hatte Kultusminister Ludwig Spaenle (links) noch die frohe Botschaft verkündet: Der Landkreis Starnberg erhält eine Fachoberschule.

(Foto: Georgine Treybal)

Allerdings ist das Grundstück wegen seiner relativ geringen Fläche nicht gerade optimal. Gut ist nur die Lage direkt an der S-Bahn und am Bahnhof Nord. Roth wird im Januar mächtig die Werbetrommel rühren müssen, um die Probeeinschreibung, die das Ministerium als Maßstab für das Schüler-Interesse nimmt, erfolgreich besteht. Wenn nicht - dann ist er zum ersten Mal wirklich groß gescheitert. Immerhin strebt der Landkreis ja die Auszeichnung "Bildungsregion" an.

Beim Gymnasium verhält sich die Sache zwar anders, aber das Ergebnis ist das gleiche: Auch hier ist ein Standort noch nicht in Sichtweite. Zwar ist es nicht die Schuld des Landrats, dass bislang kein Grundstückskauf möglich wurde, dennoch wird es auf ihn und der CSU zurückfallen. In Herrsching machen die Preisvorstellungen eines CSU-Gemeinderats den Kauf nahezu unmöglich; und in Seefeld, am Bahnhof Hechendorf, ist man über eine Wunschliste noch nicht hinausgekommen. Parteifreund Wolfram Gum, seines Zeichens Bürgermeister von Seefeld, soll Roth aus der Patsche helfen. Ob es gelingt, wird dieses Jahr zeigen. Ansonsten wartet das renovierte Gymnasium Gilching auf neue Schüler. Immerhin.

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