Coronavirus:Webasto bleibt noch eine Woche geschlossen

Coronavirus: Das Unternehmen Webasto teilte mit, dass es aktuell keine Produkte nach Russland liefert.

Das Unternehmen Webasto teilte mit, dass es aktuell keine Produkte nach Russland liefert.

(Foto: Georgine Treybal)

Nur 20 der 1000 Angestellten in Stockdorf kommen freiwillig in die Zentrale, weil sie ihre Arbeit nur dort erledigen können

Nach den Coronavirus-Infektionen von zuletzt sieben Mitarbeitern sowie inzwischen zwei Kindern eines Beschäftigten bleibt die Webasto-Zentrale in Stockdorf für die meisten Angestellten länger geschlossen als bislang geplant: Der Betrieb soll erst am Mittwoch kommender Woche, 12. Februar, wieder aufgenommen werden. Der Autozulieferer hatte die Öffnung zunächst für den gestrigen Montag angekündigt, dann auf diesen Dienstag verschoben. "Die Gesundheit unserer Kolleginnen und Kollegen steht für uns an allererster Stelle", erklärt Vorstandsvorsitzende Holger Engelmann. Die Mitarbeiter sind dazu angehalten, im Homeoffice zu arbeiten.

"Das sind dann seit unserer Schließung insgesamt zwei Wochen. Damit orientieren wir uns an der von Experten für den Virus angenommenen längsten Inkubationszeit von 14 Tagen", sagt Engelmann. Eine Ausnahme bildeten 20 Mitarbeiter, die bereits an diesem Dienstag in der Zentrale erscheinen.

Sechs der sieben infizierten Erwachsenen befinden sich weiter in der Isolierstation des Schwabinger Klinikums. Ein weiterer Mitarbeiter aus dem Landkreis Traunstein wird mit seinen beiden Kindern in Trostberg behandelt. Es geht ihnen nach Angaben des Gesundheitsministeriums gut. Derzeit 150 Menschen in Bayern, darunter 80 Webasto-Mitarbeiter, müssen sich laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit vorsichtshalber weiter zu Hause isolieren, obwohl die meisten negativ getestet wurden. Sie gelten als Kontaktpersonen, die engen Umgang mit Infizierten hatten.

Alle Gebäude auf dem Gelände seien in den vergangenen Tagen von Fachpersonal gereinigt und desinfiziert worden, berichtet das Unternehmen. Am Wochenende waren Menschen in gelben Schutzanzügen und mit Mundschutz in der Zentrale zu sehen. Das Arbeiten sei nach Angaben der Behörden aus gesundheitlicher Sicht jederzeit möglich.

In Stockdorf sind viele zentrale Abteilungen von Webasto angesiedelt, etwa Entwicklung, Einkauf, Vertrieb oder Personalwesen. Es gebe aber auch dort Aufgaben, die sich nicht von zu Hause aus erledigen ließen, erklärt das Unternehmen. Dazu gehören die Bereiche für Tests und Prototypenbau von Dachsystemen der 20 Mitarbeiter, die an diesem Dienstag ihre Tätigkeit in der Zentrale freiwillig wieder aufnehmen. Diese Entscheidung sei nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt und gemeinsam mit dem Betriebsrat getroffen worden, teilt das Unternehmen mit. Bisher sei es durch das Homeoffice zu keinerlei Einschränkungen im laufenden Betrieb gekommen.

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