Holzgetäfelte Wände im Trauungszimmer, eine stilvolle Einrichtung und ein schön gestalteter Garten mit Obstbäumen: Der alte Pfarrhof in Unterbrunn bietet sich an als außergewöhnlicher Veranstaltungsort für alle Anlässe. Insbesondere für Hochzeiten wird er gerne gebucht. So reizvoll das alte Gebäude ist, so hat es auch seine Nachteile: Die Räume sind klein, der Platz ist beschränkt, so dass die Abstandsregeln nach den Corona-Vorschriften kaum einzuhalten sind. Darum will die Pächterin und Verwalterin Angelika Göschl ein zusätzliches Empfangshäuschen auf dem Grundstück errichten. Der Gautinger Bauausschuss hat das am Dienstag einstimmig gebilligt. Auch Denkmalschutz und Kreisheimatpfleger sind damit einverstanden.
Vorgesehen ist ein Empfangshäuschen mit einer Grundfläche von 11 mal 14 Metern ohne Fundament, das auch nicht auf Dauer dort stehen soll sondern etwa für einen Zeitraum von fünf Jahren. Sonst hätte das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege gar nicht zugestimmt wegen der sensiblen Lage am Ortsrand in unmittelbarer Nähe der prominenten Baudenkmäler Pfarrkirche und Pfarrhof, heißt es in der Stellungnahme der Rathausverwaltung.
Kreisheimatpfleger Gerhard Schober, der selbst gegenüber wohnt, als auch die Vertreter der Denkmalpflege seien sich aber einig, dass der Pächterin mit ihrem Tagungs- und Veranstaltungsunternehmen durch die Corona-Krise geholfen werden müsse. Um das provisorische Empfangshäuschen zu ermöglichen, muss die Gemeinde großen bürokratischen Aufwand betreiben und einen Bebauungsplan auf den Weg bringen, und das möglichst schnell. Die Kosten für den Bau werde die Pächterin selbst übernehmen, sagte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (CSU).
Seit fünf Jahren managt Göschl den Betrieb in dem mehr als 100 Jahre alten Anwesen, das der Gemeinde gehört. Im vergangenen Jahr wurden dort 79 Hochzeiten gefeiert, berichtet die Pächterin, heuer werden es auch immerhin 63. Statt bis zu 100 Gästen können jetzt aber maximal 50 kommen.