Süddeutsche Zeitung

Corona-Krise:Berg erwartet Steuereinbrüche

Kämmerer geht von einem Defizit in Höhe von zwei Millionen Euro aus

Von Sabine Bader, Berg

Die Berger wollen angesichts der ohnehin bestehenden Unwägbarkeiten in der Coronakrise so gut wie möglich vorbereitet sein. Darum hat Kämmerer Florian Bendele auf Antrage von Gemeinderat Harald Kalinke (QUH) schon mal ausgerechnet, mit welchen Mindereinnahmen er infolge der Krise rechnet.

Diese machen sich in Berg vor allem in Steuerausfällen bemerkbar. Mit insgesamt 12,4 Millionen Euro an Steuern hatte Bendele im laufenden Jahr gerechnet. Auf zwei Millionen Euro wird die Gemeinde seiner Schätzung nach aber verzichten müssen. Die deutlichsten Einbrüche werden in der Gewerbesteuer zu verzeichnen sein. Sie wird laut Bendele wohl um 35 Prozent einbrechen. "Die Zahlen sind angelehnt an die Berger Gewerbestruktur", sagte er zur SZ. Hatte die Gemeinde zu Jahresbeginn noch mit 3,8 Millionen Euro gerechnet, so werden es Ende Dezember wohl nur noch 2,5 Millionen sein. Bei Einkommenssteuer (6,8 Millionen) und Umsatzsteuer (0,4 Millionen ) rechnet Bendele mit je zehnprozentigen Einbußen. Zuzüglich des geplanten Defizits im Ertragshaushalt in Höhe von 1,9 Millionen Euro kalkuliert der Kämmerer heuer mit einem Gesamtminus von 3,5 Millionen Euro. Unberücksichtigt bei der Berechnung sind bislang noch Mehrkosten für den Arbeitsschutz sowie womöglich ein Defizitausgleich in den Kindergärten geblieben. Ganz zu schweigen von möglichen privaten oder unternehmerschen Insolvenzen, die auf die Gemeinde durchschlagen. "Verglichen mit anderen Gemeinden haben wir noch eine komfortable Ausgangsposition aufgrund der soliden Haushaltsführung und unseres guten Finanzpolsters", sagte Bendele.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4921055
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 29.05.2020
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.