Corona im Landkreis Starnberg:Asylunterkunft unter Quarantäne

Auch das Obdachlosenheim in der Kreisstadt ist betroffen

Von Astrid Becker, Starnberg

Nach Andechs, Gauting und Inning müssen sich nun auch die Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft in der Petersbrunner Straße in Starnberg in Quarantäne begeben. Laut Landratsamtssprecherin Barbara Beck handelt es sich um 65 Menschen, die dort untergebracht sind. Die positiv getestete Person sei bereits nach München in eine Quarantänestation gebracht worden. Zusätzlich zu den 65 Bewohnern in der Anlage in Starnberg müssen sich auch noch zwölf Menschen ohne festen Wohnsitz häuslich isolieren, die ebenfalls dort einquartiert sind. Während die Asylunterkunft von der Regierung von Oberbayern betrieben wird, ist die Stadt Starnberg für die Unterbringung der Obdachlosen zuständig. Daher habe das Starnberger Ordnungsamt bereits mit der Regierung Kontakt aufgenommen. Ziel sei es, eine zentrale Versorgung mit Lebensmitteln durch die Regierung während der Quarantäne für alle Bewohner gleichermaßen zu gewährleisten: "Die Stadt würde die Kosten für die Versorgung der Obdachlosen übernehmen", so eine Sprecherin der Stadt. Eine verbindliche Entscheidung ist aber ihr zufolge noch nicht gefallen.

Unterdessen meldet die Kreisbehörde an diesem Donnerstag 35 neue Fälle. Jeweils acht positive Tests wurden in Starnberg und Gilching registriert, vier in Seefeld, jeweils drei in Gauting und Krailling, jeweils zwei in Andechs und Inning sowie jeweils ein Fall in Feldafing, Herrsching, Pöcking, Tutzing und Weßling. Insgesamt haben sich seit Ausbruch der Pandemie 1529 Menschen mit dem Erreger infiziert, 1228 gelten als genesen, 1021 Landkreisbewohner sind derzeit in Quarantäne. Die Sieben-Tage-Inzidenz für Starnberg listet das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Donnerstag mit 145,61. Tatsächlich dürfte sie aber bei mehr als 150 liegen: Das LGL hatte an zwei Tagen hintereinander - Dienstag und Mittwoch - für Starnberg einen Wert von 143,41 angegeben. "Wie es dazu kommen konnte, wissen wir nicht. Wir haben nachgehakt, aber das lässt sich jetzt nicht mehr nachvollziehen", so die Sprecherin der Kreisbehörde, Barbara Beck. In den Nachbarlandkreisen Weilheim-Schongau und Landsberg ist die Sieben-Tages-Inzidenz laut LGL im Sinken begriffen: Weilheim wird mit 177,89 gelistet, Landsberg mit 154,16.

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