Nach Corona-Ausbruch:Caterer "Apetito" will Betrieb wieder aufnehmen

Gilching:  Apetito Firmengebäude

Der Caterer hat Schichtpläne und Abstandsregelungen überarbeitet sowie Pausenzeiten versetzt, um Kontakte zwischen Mitarbeitern zu reduzieren.

(Foto: Nila Thiel)

Um die Kontakte im Gilchinger Verteilzentrum zu reduzieren, sollen zunächst nur die Mittagessen an die LMU-Kliniken geliefert werden.

Von David Costanzo

Der Caterer Apetito will nach der coronabedingten Schließung den Betrieb in Gilching in zwei Stufen wieder aufnehmen. Sobald das Landratsamt das überarbeitete Hygienekonzept freigegeben habe, werde das Verteilzentrum zunächst die Mittagessen für Patienten und Mitarbeiter sowie den Stationsbedarf an die LMU-Kliniken in Großhadern und der Münchner Innenstadt liefern, teilt Apetito-Sprecherin Ruth Fislage mit. In dieser ersten Phase seien weniger Mitarbeiter nötig. Dadurch könne das Unternehmen die Kontakte reduzieren und das Hygienekonzept testen.

Landrat Stefan Frey (CSU) hatte zuvor bereits Kontrollen des Betriebs angekündigt, der seit Ende Juni geschlossen war, da sich fast die Hälfte der etwa 100 Mitarbeiter angesteckt hatte. Apetito versorgt die Unikliniken mit täglich 4800 Patienten- und 1600 Mitarbeiteressen, die vorab gekocht in Gilching nach den Kundenwünschen zusammengestellt werden. Von dort aus werden laut Unternehmen keine anderen Abnehmer beliefert. Das neue Hygienekonzept sei mit der Uniklinik abgestimmt.

Die aktuelle Regelung fuße auf dem zum Beginn der Pandemie erarbeiteten Hygienekonzept, teilt Apetito mit. Schichtpläne und Abstandsregelungen seien überarbeitet, Pausenzeiten versetzt, Arbeitsplätze teils neu konzipiert worden. Mitarbeiter aus der Verwaltung könnten Home-Office nutzen. Bereits das erste Konzept habe etwa erweiterte Hygienemaßnahmen und das Tragen von Masken vorgesehen, erklärt die Sprecherin.

In der zweiten Stufe soll dann der Betrieb wieder vollständig aufgenommen werden. Das Landratsamt hatte dem Unternehmen bereits am Montag eine konstruktive Zusammenarbeit bescheinigt und einen Neubeginn gegen Ende der Woche in Aussicht gestellt. Die Ursache für den Ausbruch habe allerdings nicht mehr festgestellt werden können. Die Lüftungsanlage scheide "mit ziemlicher Sicherheit" aus. Nun gehe es darum, eine neue Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.

Das Landratsamt hat derweil neue Infektionen registriert. Fünf Flüchtlinge seien positiv getestet worden, die in der Herrschinger Unterkunft gemeldet sind, aber seit Wochen in der Münchner Funkkaserne unter Quarantäne stehen. Sie waren als Kontaktpersonen ermittelt worden, nachdem bis Anfang Juli ein bei Apetito beschäftigter und weitere Mitbewohner erkrankt waren. Eine Verbindung zum Caterer oder zu Bewohnern der Unterkunft besteht laut Landratsamt nicht. Seit Beginn der Pandemie haben sich damit 623 Personen mit Bezug zum Landkreis angesteckt, 579 gelten als genesen.

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