Auf dem Tisch steht ein Teller mit kleinen Stücken Panettone. Jedes Stück ist mit einem Klecks einer süßen, nussigen Creme versehen. Der Aufstrich stammt aus Castelbuono, einer kleinen Stadt auf Sizilien, nach der nun ein neu eröffnetes Lokal in Söcking benannt ist. Die Stadt ist auch der Geburtsort des Restaurantinhabers William Occorso, der auf Sizilien aufgewachsen ist und 2006 nach Deutschland kam. Seine Frau Graziella Tripaldi erklärt bei einem Besuch im Restaurant "Castelbuono", dass in der süßen Creme aus Sizilien Haselnuss und Manna enthalten seien, Letzteres werde aus Eschenbäumen auf Sizilien gewonnen. "Wir haben viel aus Castelbuono", sagt Tripaldi, zum Beispiel auch den Panettone.
Im Restaurant kommt Manna auch bei pikanten Speisen zum Einsatz, zum Beispiel bei der Zubereitung von Schweinefleisch mit einer Kruste aus Pistazien, Manna und Walnuss, wie Restaurant-Inhaber Occorso erklärt. Der 34-jährige Italiener lebt mit seiner Familie seit mittlerweile vier Jahren in Starnberg. Seine Frau und er haben drei gemeinsame Töchter, Celeste, Aurora und Gioia - die jüngste ist noch nicht mal ein Jahr alt. Bringt nicht gerade eine Pandemie das alltägliche Leben durcheinander, reist die Familie auch einmal im Jahr nach Sizilien.
Der Familienvater Occorso hat in Starnberg in der Vergangenheit bereits einmal ein italienisches Lokal geführt, damals zusammen mit einem Geschäftspartner. Wegen privater Unstimmigkeiten ging diese Liaison im April des vergangenen Jahres jedoch auseinander, wie Occorsos Frau erzählt. Nun ist Occorso alleiniger Inhaber eines Restaurants. Am ersten November hat er das Lokal "Castello" in Starnberg übernommen, in dem er zuvor noch ein halbes Jahr im Service gearbeitet hatte.
Nach knapp zweiwöchigen Renovierungsarbeiten folgte am 13. November die Neueröffnung des "Castelbuono" in Söcking. Tripaldi erzählt, dass ihr Mann in der Zeit als Kellner viele Gäste des "Castello" kennengelernt hätte, von denen nun einige auch ins neue Lokal kämen. Insgesamt sei das Restaurant seit seiner Eröffnung - in einer immer noch durch die Pandemie beeinflussten Zeit - gut angenommen worden, sagt sie überzeugt. Und auch ihr Mann meint, er könne sich nicht beschweren. Tripaldi, die in Italien geboren und in Gauting aufgewachsen ist, kümmert sich im Restaurant um die bürokratischen Belange, wie sie im Gespräch erzählt. Ihr Mann managt den Gastbetrieb.
Nach Angaben des Restaurantinhabers können in dem Lokal, das Mittwoch bis Montag geöffnet hat, 50 Gäste bewirtet werden. Neben einer gleichbleibenden Speisekarte mit Vorspeisen, Suppen, Salaten, Pasta, Pizza, Fleisch- und Fischgerichten und Desserts gibt es eine wechselnde Wochenkarte. Am Tag des Besuchs stehen zum Beispiel Seezunge vom Grill oder Tintenfisch-Risotto mit Pistazien und kandierten Orangen drauf. An der Wand des Lokals hängt zusätzlich noch golden umrahmt das aktuelle Mittagsmenü. Darunter zieren bunte, gemusterte Fliesen die Mauer. Diese stammen - wie könnte es anders sein - ebenfalls aus Castelbuono.