SZ-Audioreihe, Folge 7:"Am Ende zitterten meine Hände"
Bundestags-Neuling Carmen Wegge berichtet im Podcast "Von Starnberg nach Berlin" von der Entstehung ihrer erste Rede im Bundestag. Eine Rückschau in Gedichtform.
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Vergangene Woche war es soweit: Carmen Wegge, seit September Abgeordnete der SPD im Bundestag, durfte ihre erste Rede im Plenum halten. Fünf Tage hatte sie Zeit, sich vorzubereiten, "da ging es mir noch ganz gut, manche erfahren das erst ein oder zwei Tage vorher", erzählt die 32-Jährige in der siebten Folge des SZ-Podcasts "Von Starnberg nach Berlin". Vier Minuten Redezeit bekam die junge Politikerin zugeteilt. Ist die Zeit abgelaufen, leuchte am Pult in roten Buchstaben das Wort "Präsident" - dann würde man darauf hingewiesen, schnell zu enden. Andernfalls würden die überzogenen Minuten dem Nachredner abgezogen.
In mehreren Elfchen, also kurzen Gedichten in festgelegter Form, beschreibt Wegge im Podcast das Entstehen ihrer Rede. Los geht es mit "Panik, tief durchatmen, ich packe das". Es folgt großer Tatendrang, aber auch Prokrastination. Schließlich, als das Thema endlich steht, gibt es eine "Explosion an Wörtern", erzählt die Juristin und Slam-Poetin. Und dann war der Tag gekommen, und die Zeit am Rednerpult lief rückwärts. Laut Wegge gibt es ein Gentlemen's Agreement der Fraktionen, wonach Abgeordnete bei ihrer ersten Rede nicht durch Zwischenrufe und Fragen unterbrochen werden. Wegge erhält dennoch Zurufe - "egal".
Wie es ihr nach der Rede ging? "Sehr gut". Es habe viel Spaß gemacht. Dennoch: "Als ich die Maske aufgesetzt habe, zitterten meine Hände, das könnt ihr euch echt nicht vorstellen."
Die Folgen eins bis sechs können Sie hier nachhören:
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