Caritas:Wieder unter einem Dach

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"Dies Haus soll Heimat sein", singen die 122 Kinder zur Einweihungsfeier der sanierten Räume. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Das Caritas-Kinderhaus in Krailling wirkt nach seiner Sanierung frischer denn je. 122 Plätze bietet es für den Nachwuchs. Nun soll auch der Garten neu gestaltet werden

Von Christiane Bracht, Krailling

"Friede, Freude, Fröhlichkeit walte stets in diesem Haus", beten die Kinder. Diakon Wolfgang Ring ist am Montag ins Caritas-Kinderhaus gekommen, um das frisch sanierte Gebäude zu segnen. Die Kinder sind voll bei der Sache. Auf diesen Tag haben sie schließlich lange hingefiebert. Ein halbes Jahr mussten sie sogar aus ihren Räumen ausziehen: Drei Gruppen waren auf Hubertus und die Grundschule verteilt, eine spielte im Mehrzweckraum der Krippe und eine musste hinter einer Schallschutzwand auf der großen Baustelle ausharren. Statt kindgerechtem Essen gab es Kost aus dem benachbarten Altenheim. Doch seit Januar sind alle 122 Krippen- und Kindergartenkinder wieder unter einem Dach vereint.

Im langen Gang hängen neue Spinde, die Decke ist schallisoliert und der Fußboden glänzt. Auch in den Zimmern sind nicht nur Fenster und Türen neu, sondern praktisch alles, sogar die Einrichtung. Toiletten und Badezimmer glänzen. In Reih und Glied hängen die roten Handtücher der Kinder. Und als Architekt Jürgen Gollwitzer sie an diesem Morgen fragt, was ihnen aufgefallen ist, ruft ein Mädchen voller Begeisterung: "Die Spielsachen sind neu." "Und die Möbel", sagt ein Junge. "Der Ausgang zum Garten." Nach und nach fallen den Kindern immer mehr Veränderungen ein. "Und gefällt Euch die Farbe?", fragt Gollwitzer. Im Chor jubeln sie ihm ein lautes "Ja" entgegen. Und auch die Leiterin des Kinderhauses Renate Kleinmond versicherte, dass auch die Erzieherinnen, die "verbesserten Rahmenbedingungen sehr wertschätzen" - auch wenn manch ein Kind nach sechs Monaten im Hubertus am liebsten dort geblieben wäre.

Im Mai wird voraussichtlich der Garten des Caritas-Kinderhauses neu gestaltet und zwar nach den Vorstellungen der Kinder. Vor zwei Jahren etwa hatten sich die Erzieherinnen zusammen mit den Kindern Gedanken gemacht, was sie sich in einem neuen Spielgarten alles wünschen würden. Den Kleinen fiel damals viel ein: Vogelnestschaukel, ein Tipi, Bobbycar-Bahn, ein Fußballfeld und vieles mehr. Sie bauten ein Modell aus Pappe, Alufolie und Holzstäbchen und präsentierten es Bürgermeisterin Christine Borst im Rathaus. Und diese zeigte es dem Architekten. "Wir werden das fast genauso umsetzen, wie ihr es euch gewünscht habt", versicherte Borst bei der Einweihungsfeier. Und als sie wissen wollte, wie viele von den Kindern noch da sind, die ihr damals das Modell gebracht hatten, standen drei auf.

Auch jetzt zur Einweihungsfeier waren die Kinder wieder kreativ: Sie übten ein Lied ein und malten ihr Caritas-Haus mit Kindern, einer Sonne als Symbol für Freude, einer Friedenstaube als Symbol für Frieden. Kurz vor der Segnung stellten sie sieben Kerzen hinein, für jede Gruppe eine. Die Caritas-Geschäftsführerin Gabriele Stark-Angermeier dankte der Gemeinde, dass sie die Sanierung finanziell möglich gemacht hatte und dem Personal für Geduld und Engagement. Denn manch einer musste auch außerhalb der Dienstzeit anpacken. 1,5 Millionen Euro investierte die Gemeinde für die energetische Sanierung, 260 000 Euro bekam sie vom Staat als Fördermittel. Spätestens bis zu den Sommerferien soll auch im Garten alles fertig sein. Zur 50-Jahrfeier des Kindergartens 2016 ist dann alles wieder wie neu.

© SZ vom 24.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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