"Wir wollten schon immer zusammen ein Café aufmachen", das sagen Anna Becker und Saskia Smeets. In der Seeshaupter Hauptstraße haben die beiden das "Café in der alten Metzgerei" eröffnet. "Wir wollten ja schon hier rein, als der Schreibwarenladen zugemacht hat," erzählt Smeets, "aber da ist uns das Sainerzeit zuvorgekommen". Das Tagescafé hat Ende des Jahres zugemacht, im Februar startete die Gemeinde als Hausbesitzer ein Bewerbungsverfahren, das die beiden in Seeshaupt aufgewachsenen Frauen gewannen. Seit 1. April sind sie Mieterinnen und haben seither einiges an Arbeit in das alte Gebäude gesteckt. Überall riecht es nach frischer Farbe, es ist neu möbliert. 20 Sitzplätze stehen innen zur Verfügung, draußen noch einmal 15, geöffnet ist das Café von 10 bis 18 Uhr, Montag und Dienstag ist geschlossen.
Saskia Smeets ist mit Stationen wie Holland, England, Australien oder Neuseeland viel in der Welt herumgekommen. Backen war schon immer ihre Leidenschaft - sie versorgt ihren Bruder in der "Dorfwirtschaft" am Sportplatz mit den Burger-Brötchen - aber in der Corona-Zeit hat sie den Sauerteig für sich entdeckt. "Das Sauerteigbrot spielt eine Hauptrolle in der Frühstückskarte," sagt Anna Becker. Mittags gibt es kleine Mahlzeiten wie Suppe oder Salate sowie warme Sandwiches, am Nachmittag stehen selbstgebackene Kuchen und kleine Snacks auf der Karte. "Einfach und gut" ist das Motto der beiden, die außer ihrer langjährigen Freundschaft die Liebe zum Essen und zur Gastronomie verbindet. Becker ist gelernte Fotografin, hat aber immer in der Gastronomie gearbeitet. Das Kriterium "lecker und gut" haben Becker und Smeets auch bei der Auswahl ihres Feinkostangebots zugrunde gelegt, es gibt Safran aus München, Cocktails in der Dose, die Edelbrände der Destillerie Veith in Jenhausen, Salz aus Starnberg und anderes mehr. Die Seeshaupter Töpferin Michaela Prietzel hat für das neue Café eigens Tassen entworfen - darin wird der Kaffee serviert, man kann sie aber auch kaufen.
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Den Namen für das neue Café hat übrigens das Haus mitgebracht: Im Jahr 1900 hat hier Thomas Schwaighofer eine Metzgerei aufgemacht, jahrzehntelang gab es hier Fleisch und Wurstwaren, bis Ende der Siebzigerjahre ein Schreibwarengeschäft eingerichtet wurde. Im ehemaligen Schlachthaus findet sich inzwischen das Jugendzentrum, daneben liegt das "Bürgerplatzl", das mit viel ehrenamtlichem Engagement hergerichtet wurde.