Bürgerversammlung:Tempo 30 für ein Jahr

Perchtinger diskutieren über Zufahrtsmöglichkeiten zum neuen Kinderhaus

Von Ute Pröttel, Starnberg

In zwei Monaten sollen die Arbeiten am Neubau des Kinderhauses an der Jägersbrunner Straße im Starnberger Ortstteil Perchting beginnen. Doch die Anfahrt zur neuen Kindereinrichtung gestaltet sich nach wie vor schwierig. Ohnehin scheint der Verkehr das alles beherrschende Thema in Perchting zu sein: Die Ortsteilversammlung vom Mittwochabend schloss an eine Bürgerversammlung vom letzten Jahr an, bei der es vor allem um die Regelung von verkehrstechnischen Problemen ging.

Eva John bei Perchtings Bürgern

Bei der Ortsteilversammlung in Perchting stellt Bürgermeisterin Eva John die Planungen der Starnberger Stadtverwaltung für das Kinderhaus vor.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

In vielen bayerischen Dörfen ist es dasselbe Dilemma: Der Ort wächst stetig, die Straßen sind eng und der Verkehr ist zu schnell. Auch in Perchting wurde es versäumt bei Zeiten dafür zu sorgen, dass die Jägersbrunner Straße breiter ausgebaut wurde. Nun aber ist keiner der Grundstückseigentümer mehr bereit, Grund an die Stadt abzutreten.

Eine direkte Abfahrt westlich des Ortsteils von der Andechser Straße zum Sportplatz und von dort weiter zur Jägersbrunner Straße würde zwar den Anfahrtsverkehr für das Kinderhaus aus dem Ort holen. Bürgermeisterin Eva John und Stadtbaumeister Stephan Weinl gaben allerdings zu bedenken, dass diese Strecke dann als Abkürzung Richtung Maisinger See genutzt werde. Doch gerade die Einmündung Jägersbrunner/Pöckinger Straße ist ein Nadelöhr, das schon heute schwierig zu regeln ist. Der Umleitungsverkehr würde zwar die Römerstraße entlasten, aber in Zukunft auf Eltern und Kinder treffen. Zudem scheinen die Grundeigentümer nicht gewillt zu sein, zum Preis der Stadt zu verkaufen. Als dritte Variante bietet sich eine Zufahrt über den Keltenweg - derzeit ein unbeleuchteter Feldweg, der im Winter nicht geräumt wird.

Eva John bei Perchtings Bürgern

Etwa 80 Zuhörer verfolgen aufmerksam ihre Ausführungen.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Rund 80 Bürger waren gekommen, um sich die Vorschläge der Stadt anzuhören. John plädierte dafür, die Zufahrt durch den Ort und über die Jägersbrunner Straße verkehrssicherer zu gestalten. Dazu soll der gesamte Ortsteil südlich der Andechser Straße zunächst für ein Jahr in eine Tempo-30-Zone mit deutlich markierten Parkplätzen umgewandelt werden. An der Einmündung von der Jägersbrunner in die Pöckinger Straße soll ein Doppelspiegel angebracht werden und ein gut beleuchteter Zebrastreifen für Sicherheit sorgen. Entlang der Jägersbrunner Straße wird einseitig ein Halteverbot installiert. Der Vorschlag, die Römerstraße in eine Einbahnstraße umzuwandeln, stieß nicht auf Zustimmung. Wenn die Parksituation dort durch markierte Stellflächen gelöst werde, so sei dies unnötig, waren sich die Perchtinger nach reger Diskussion einig. Die auf ein Jahr begrenzte 30er-Zone fand eine deutliche Mehrheit. Parallel dazu soll auch der Keltenweg beleuchtet und schmal mit Ausweichstellen ausgebaut werden.

Nicht in das Ressort der Stadt Starnberg fällt die Unterführung an der Kreuzung in Richtung Hadorf. Dennoch konnte Bürgermeisterin Eva John mitteilen, dass diese noch im Laufe des Jahres neu gebaut und damit auch besser beleuchtet werden soll. Die Arbeiten übernimmt das Staatliche Bauamt.

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