Bürgerversammlung Gilching:Mehr Einwohner, mehr Gewerbe

Gilching Argelsried RH,  Pächter Bahnhof Gleis 8

Bürgermeister Manfred Walter (SPD) ist optimistisch und will Gilching weiter voranbringen.

(Foto: Georgine Treybal)

Das Wachstum in der Gemeinde ist Thema in der Aussprache mit etwa 250 Teilnehmern

Von Christian Deussing, Gilching

Der Zuzug nach Gilching, wo fast 20 000 Menschen leben, ist ungebremst, und es wird immer enger. Von diesem Trend berichtete Bürgermeister Manfred Walter (SPD) den etwa 250 Besuchern am Donnerstag in der Bürgerversammlung im Rathaus. Viele fanden keinen Sitzplatz und standen im Foyer. Man merkte, Gilching platzt aus allen Nähten, wird aber nicht unbedingt schöner, was manche Einwohner ärgerlich finden. Trotzdem hält sich die Kritik an der Gemeindepolitik an dem Abend in Grenzen.

Finanzen

Der Gesamthaushalt beträgt 66 Millionen Euro. Die Rücklage schmolz um sieben Millionen Euro auf sechs Millionen Euro. Die Schulden belaufen sich auf 16,4 Millionen Euro, was laut Walter vor allem mit den Baukosten des neuen Rathauses zu tun habe. Zu den größten Einnahmen gehören die Einkommensteuer mit 17,6 Millionen Euro und die Gewerbesteuer, die elf Millionen Euro beträgt. Zu den größten Ausgaben zählen die Kreisumlage mit 14,2 Millionen und die Personalausgaben mit 10,2 Millionen.

Gewerbegebiete

Derzeit wird das vierte Gewerbegebiet in der Gemeinde nördlich der Lindauer Autobahn beim Porschezentrum Hörmann erschlossen. Auf dem Areal werden sich fast nur Firmen aus der Umgebung beziehungsweise direkt aus Gilching ansiedeln, berichtete Walter. Insgesamt gebe es in der Gemeinde 1209 Gewerbetreibende, die sich zu 40 Prozent außerhalb der Gewerbegebiete befänden.

MVV-Tarifreform

Der Bürgermeister bedauert, dass Gilching zu den "wenigen Verlierern" der Tarifreform des Münchner Verkehrsverbundes gehört. Denn zwischen den Bahnhöfen in den Ortsteilen Argelsried und Geisenbrunn besteht vom 15. Dezember an ein Tarifsprung: Bei der Monatskarte wird der Einstieg in die Bahn um 24,50 Euro teurer. Viele Pendler werden daher wohl mit ihrem Auto nach Geisenbrunn fahren; allerdings gibt es dort kaum Parkplätze. Anwohner befürchten ein Chaos.

Müllumladestation

Anlieger aus dem Ortsteil St. Gilgen kritisieren, dass sich die Gemeinde nicht genügend gegen die Müllumladestation an der Gilchinger Grenze gewehrt habe. Ein Bürger befürchtet sogar, dass das Abfallwirtschaftsunternehmen Awista dort später eine Müllverbrennungsanlage errichten könnte, was laut Awista-Satzung möglich sei. Es gehe also wohl nicht nur darum, Remondis hier aus dem Geschäft herauszudrängen, vermutet der Einwohner.

Verkehr

Der Kreisel an der Kreuzung Starnberger Weg und Karolingerstraße ist weiterhin umstritten. Der Bereich sei für Radfahrer, Fußgänger und vor allem Kinder, die dort die Straße überqueren müssen, gefährlich. Autofahrer seien dort oft zu schnell unterwegs, klagen Gilchinger. Ein Problem sei auch die Parkplatznot in der Ortsmitte, an der Römerstraße und in der Waldkolonie.

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