Bürgermeisterwahl:Breites Bündnis für Patrick Janik

Starnberg: Bürgermeisterkandidat Patrick Janik

Starnbergs neuer Bürgermeister Patrick Janik

(Foto: Nila Thiel)

Hinter Starnberger Kandidat steht eine Fünfer-Koalition

Die Feinheiten in den jeweiligen Programmen mögen verschieden sein, doch in einem Punkt sind sich die fünf Parteien und Gruppierungen einig: Starnberg braucht einen neuen Bürgermeister. In einer Koalition haben sich CSU, SPD, Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG), Bürgerliste (BLS) und Parteifreie auf den 43-jährigen Patrick Janik als gemeinsamen Kandidaten geeinigt. Der Rechtsanwalt soll bei den Kommunalwahlen im März parteifrei - also ohne Bindung an eine Gruppierung - gegen die Amtsinhaberin Eva John (BMS) antreten. Das Bündnis hat das Ziel, einen Wechsel im Starnberger Rathaus herbeizuführen. Für Janik, seit 2015 UWG-Stadtrat, ist Scheitern keine Option. "Ich werde als Bürgermeister in Starnberg kandidieren", sagte er und sieht sich vor eine Herausforderung gestellt, bei der "ich jede Unterstützung gebrauchen kann".

Die wird er bekommen. Lange hatte die CSU in den eigenen Reihen gesucht, sagte der Ortsvorsitzende Stefan Frey, am Ende fiel die Wahl auf Janik. Angesichts großer Herausforderungen wie den B2-Tunnel oder die Seeanbindung brauche es "eine Art Projektmanager", der mit Kompetenz und Kompromissbereitschaft auch die Bürgerschaft wieder versöhnen könne. "Wir trauen ihm das mehr zu als der aktuellen Stadtspitze", sagte Frey. Die endgültige Zustimmung für Janik trifft die CSU-Ortsversammlung im Juni, das gilt aber als Formsache.

Mit sich gerungen haben auch die Sozialdemokraten, die erstmals seit 1945 keinen Kandidaten stellen. In Gesprächen mit anderen Gruppierungen habe sich jedoch ein "Wechsel an der Stadtspitze" als wichtigstes Ziel ergeben, sagte der SPD-Ortsvorsitzende Frank Hauser: "Kompetenz, Integrität, Geradlinigkeit und Glaubwürdigkeit - genau das brauchen wir". Vize-Landrat Tim Weidner hofft zudem, dass der "Dauerkonflikt mit dem Landratsamt" ein Ende habe und die Stadt nicht länger "Dauergast der Rechtsaufsicht ist". Der BLS-Fraktionsvorsitzende Michael Mignoli attestierte Janik "tadelloses Verhalten", der das Wohl der Stadt über eigene Interessen stelle. Die BLS erwartet die Realisierung einer ortsfernen Umfahrung sowie "eine verträgliche Lösung im Bereich Bahnhof See". Klaus Rieskamp (Parteifreie) betonte, für einen Bürgermeister seien Transparenz, Vertrauen und Respekt sowie Zusammenarbeit und Verlässlichkeit wichtig.

Altbürgermeister und UWG-Vorsitzender Ferdinand Pfaffinger freut sich über den gemeinsamen Kandidaten, "auch wenn wir damit unseren Listenführer verloren haben". Das sei aber der besonderen Situation in Starnberg geschuldet, weil das Vertrauen von Stadtrat und Bürgerschaft in die Amtsführung des Rathauses nachhaltig verloren gegangen sei. Pfaffinger: "Wir müssen es hinbekommen, dass Starnberg wieder verlässlicher Partner für Ämter und Behörden ist und nicht Dauergast bei Gerichten."

Um den Bürgermeisterposten bewerben sich bislang außer der Amtsinhaberin John auch Kerstin Täubner-Benicke (Grüne) sowie möglicherweise ein bislang unbekannter FDP-Kandidat.

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